Was wir zu uns nehmen, womit wir uns kleiden und umgeben... Alles wirkt auf uns.
Sowohl direkt auf stofflicher als auch auf feinstofflicher Ebene.
Während ich nun auch schon einige Jährchen durch das Internet tingel, sind mir immer mal wieder vorzugsweise Veganer oder auch Rohkostler begegnet, die mit fast fanatischem Eifer versuchen zu missionieren.
Eine der, wie ich finde, ganz schlimmen Sorte versammelt sich dann auch in solchen radikal-extremistische Organisationen wie P.E.T.A., die behaupten, sich für die Rechte der Tiere einzusetzen, aber dann selbst die Rechte der Tiere mit Füßen treten, in dem sie bestimmen, wann Tiere unvermittelbar sind und deshalb getötet werden "müssen".
(Quellen z.B.: Wikipedia-PeTA,die Presse.com,News.at,PeTA tötet Tiere * )
* etwas mit Vorsicht zu genießen, da, wenn meine Infos stimmen, ua. sehr der Tabak-Industrie nahestehend
Einschläfern kann das noch nicht mal genannt werden, weil die Tiere z.B. in Vancouver vergast (!) werden. Das nenne ich schon zynisch, wenn ich mir vor Augen halte, das P.E.T.A wahnwitziger Weise Massentierhaltung mit dem Holocaust vergleicht.
Diesen Vergleich finde ich persönlich ohne dies absolut daneben und unangemessen.
(Quellen z.B.: Focus, Wikipedia, Spiegel).
Über das tatsächliche Leid von Tieren, besonders von jenen, die uns unseren Fleischkonsum erst "ermöglichen", braucht man meiner Meinung nach gar nicht diskutieren.
Es ist eine Binsenweisheit, die nur diejenigen ignorieren können, die sich keinerlei Gedanken darüber machen, woher unsere Lebensmittel überhaupt kommen, wie es überhaupt möglich ist, das wir eigentlich gar keinen Hunger leiden (müssen), wo Überschuss über Überschuss produziert wird.
Eine sehr sehenswerte, wenn auch für den/die eine/n oder andere/n sicherlich auch recht verstörende Dokumentation über den Fleischkonsum und die Fleischproduktion ist diese für ARTE prodzuierte:
Doch nicht nur unser Fleischkonsum hat es in sich.
Was wir uns, unserem Körper, aber auch unserer Umwelt und der Natur im wahrsten Sinne des Wortes antun, sollte uns ernstlich zu denken geben.
Nicht nur hinsichtlich unserer Lebensmittel, sondern auch in Bezug auf unsere Bekleidung, unsere Haushaltsgegenstände, Körperpflegemittel und so vieles mehr, womit wir unser Leben gestalten.
Auch dahingehend gibt es mittlerweile reichlich Informationen.
Sei es in Form von Dokumentation (ARD, 3sat und ARTE sind da in den letzten Jahren immer wieder sehr aktiv), die man auch in den Mediatheken einsehen kann (sofern sie nicht rausgenommen wurden, und dann nur noch auf Youtube zu finden sind), sei es auf Websites oder (leider eher selten) in Zeitschriften und Zeitungen.
Einige könnt Ihr weiter unten ansehen, so Ihr Euch dafür interessiert.Geiz ist geil?!
Mit dem Slogen "Geiz ist geil", hat es Media-Markt ziemlich genau auf den Punkt gebracht und dabei offenbar bei vielen einen Nerv getroffen.
In Zeiten in denen jeder auf seinen Geldbeutel schauen muss, um zu sehen wo er/sie bleibt, ist es auf der einen Seite nachvollziehbar und verständlich.
Und ich würde lügen, würd´ ich behaupten wollen, dass ich davor gefeit sei.
Auch wir müssen gezwungener Maßen sehr auf unseren Geldbeutel achten und schauen, wo unser Geld bleibt.
Doch wenn man erst mal das Nachdenken beginnt, dann bleibt man eben nicht nur bei einer Thematik stehen.-So zumindest geht es mir.
Und mit etwas Nachdenken kommt man auch ohne erschütternde Dokumentationen oder dergleichen zu dem Ergebnis, dass es eigentlich nicht sein kann, dass man für möglichst wenig Geld Qualität und Quantität bekommt.
Und wenn dem (vermeindlich) doch so ist... Dann kann es eigentlich nicht anders sein, als dass da ein Haken dran ist.
Der Haken an unserer (durchaus verständlichen) Sparwut, an unserem Geiz ist eigentlich fast offensichtlich:
An irgendetwas muss wohl auch bei der Produktion gespart werden.
Unter anderem z.B. in der Lebensmittelindustrie an den Zutaten oder in der Kleidungsbranche z.B. an den Materialien und vor allen Dingen bei den Löhnen der Näherinnen und Näher.
Des einen Leid ist des anderen Freud´
So zynisch, wie dieses Sprichwort klingen mag, so wahr ist es auch in Hinblick auf die Marktwirtschaft und den Konsum.
Und beschäftigt man sich mit den Zuständen unter denen unsere Waren hergestellt und auch transportiert werden, wird auch dann bald klar, dass unsere "Freude" (= Ware) recht teuer mit dem Leid anderer erkauft ist.
Sei es, dass die Arbeitsbedingungen gesundheitsgefährdend und menschenunwürdig sind oder der Lohn dermaßen tief ist, dass sich die Menschen weder genügend Nahrung, noch Kleidung noch ein vernünftiges Dach über dem Kopf leisten können.
Lebensmittel:
Kleidung:
Wer selbst noch recherchieren will, der wird noch viele weitere, oft mals erschütternde Dokumentationen zu den (Billig)Discountern, Trendmode-Geschäften wie H&M, und andere finden.
Vor etlichen Wochen wurde ich durch meine Cousine auf eine Petition von Veganern aufmerksam, die sich gegen ein Spielzeug von Playmobil richtete. Genauer gesagt um die Kälbchen-Aufzuchtstation. Auf dem Profil bei Facebook, auf das sie mich aufmerksam machte, gab es unter der Diskussion zu dieser Petition natürlich eine Diskussion, bei der sich P.E.T.A-Aktivisten wie Veganer/Rohkostler & Co. über dieses Spielzeug echeauffierten und sich darüber ausließen, das solches Spielzeug negative Auswirkungen auf die Kinder hätten und das die Kinder, die damit spielten darauf konditioniert würden, das Massentierhaltung ok und die "natürliche" Form der Haltung für (Nutz)Tiere sei, und ähnliche Kommentare, die eigentlich wesentlich mehr über die Schreiberlinge aussagen.
Wie dem auch sei.
Was mich nachdenklich macht und entsetzt ist die Tatsache, dass Leid gegen Leid aufgerechnet wird.
Da wird das Leid der Tiere in Massentierhaltung höher und bekämpfenswerter betrachtet, als das Elend der Menschen, die für unseren Reichtum, dafür, dass wir möglichst billig leben und einkaufen können, leiden müssen.
Ich empfinde dies als bigott, erst recht, wenn dieselben "Heiligen" dann ihre Bio-Veganen Lebensmittel bei Discountern kaufen, oder um für wenig Geld "Qualität" zu kaufen, eben zu Kik und Co geht.
Sicher kann es auch nicht die Lösung sein, gar nicht mehr dort einzukaufen.
Auch die Menschen auf der anderen Seite des Globus sollen und müssen natürlich auch ihr Geld durch Arbeit verdienen.
Die springenden Punkte sind jedoch ihr Verdienst und ihre Arbeitsbedinungen, sowohl hier als auch vor allen Dingen auch in den Billiglohnländern wie Indien oder China.Sie müssen von dem Lohn, den sie bekommen, leben, ihren Kindern eine Ausbildung und ärztliche Versorgung leisen können.
Sie müssen anständige Arbeitszeit mit angemessenen Pausen und Ruhezeiten haben und auf Toilette gehen können.
Zumindest sollten und müssen dies die Mindestanforderungen an diese Firmen sein.
Und EIGENTLICH sollte so etwas selbstverständlich sein.-Doch wenn ich mich so umsehe... In vielen Firmen, nicht nur den produzierenden, sondern auch weiterverarbeitenden bzw. verkaufenden werden die Arbeitsbedingungen zu Lasten der Arbeitnehmer immer menschenunwürdiger.
Gewinnmaximierung hat dabei wohl leider immer weniger Platz für Menschenwürde und für die Bedürfnisse der Menschen.
"Du bist, was Du isst."
Auch diesen Spruch höre/lese ich hier und da immer mal wieder von Rohkostlern, Veganern & Co, die des weiteren gerne mit solchen Plattitüten kommen, dass das Leid des Tieres sowohl während seines Lebens als auch bei seiner Schlachtung auf den, der das Fleisch isst übergehe, dass Fleisch generell die Menschen einfach aggressiv macht, oder ähnliches.
Interessant finde ich vor allen Dingen auch dann die Veganer, die mit den Erläuterungen kommen, dass Fleischkonsum und alles, was damit verbunden ist, sich natürlich auch spirituell/energetisch auf den "Leichenfresser" auswirkt.
Ich bin durchaus auch der Anicht: Alles was ich zu mir nehme, alles, mit was ich mich umgebe hat seine Wirkung auf mich.
Allerdings frage ich mich, was der Unterschied sein soll zu einem mit Leid erkauften Lebensmittel und einem mit Elend erkauften Kleidungsstück?
Warum sollten sich der Missbrauch und die Misshandlungen, die die Menschen über sich ergehen lassen müssen "leichter" sein, als Schmerz und Leid abertausender Masttiere?
Ich persönlich sehe keine Unterschiede. Beides ist grausam, unwürdig und gehört bekämpft.
Und auch die "Energie", die hinter anderen gekauften Lebensmitteln (z.B. Gemüse) steckt und in der Kleidung, die wir tragen, wirkt sich auf aus.
Ich kenne tatsächlich Menschen, die aus "energetischen" oder natürlich auch "Tierschutz"-Gründen auf Fleisch verzichten, aber dann die tollen "Bio"-Sachen, die ach so qualitativ tollen Klamotten und Schuhe von Aldi, Lidl & Co kaufen, oder gar ihre Kleidung von KiK, H&M oder anderen Läden beziehen.
Ich frage mich, ob ihnen dieses, in meinen Augen bigotte Verhalten selbst auffällt?
Besonders "lustig" finde ich dann auch noch diejenigen, die mir dann mit "karmischen Gründen" kommen, weswegen sie kein Fleisch essen...
Gegen den Glauben an Karma ist ja nix einzuwenden, aber sollte man sich dann nicht auch darüber Gedanken machen, welche "karmischen Auswirkungen" es hat, wenn ich mich daran beteilige, dass anderen Menschen Leid im großen Stil angetan wird?!
Karma ist ein Konzept, das sich auf ALLE Lebensbereiche, auf ALLE Taten bezieht.
Zu glauben, dass ich "besseres Karma" bekomme, weil ich auf Fleisch verzichte, Bio kaufe und immer lieb und freundlich zu den Menschen in meiner direkten Umgebung habe, ist meiner Meinung nach eine absolute Farçe, wenn ich eben bei Billigdiscountern meine (Bio-)Lebensmittel etc. pp. kaufe und meine Klamotten bei fragwürdigen Unternehmen beziehe.
Wenn Ihr, liebe Nicht-Fleischesser, also mit solchen Dingen argumentiert, überlegt Euch bitte, wie glaubhaft Ihr tatsächlich seid.
Was tun?
Tja, das ist die spannende und wichtige Frage.
Und ich denke, dass jeder für sich selbst seine Möglichkeiten ausloten muss.
Ich weiss nicht, ob es so klingt und wirkt, als würde ich nur ermahnend und verurteilend mit dem Finger auf die Menschen zeigen, die bei (Billig) Discountern & Co. einkaufen.
Es gibt auch hier bei uns mittlerweile genügend Menschen die, an unseren Verhältnissen und Möglichkeiten gemessen, weit unterhalb des Existenzminimums leben, die jeden Cent x-mal umdrehen müssen, um hier bei uns überleben zu können und die froh sind, für günstiges Geld gute Sachen zu bekommen.
Ich kenne das selbst.-Daher bin ich absolut die Letzte, die über diese Menschen den Stab brechen will.
Allerdings bin ich trotzdem der Meinung, dass ein Nachdenken darüber, wo ein Großteil unserer Dinge herkommt, bei jedem Bürger in Deutschland sein sollte.
Arm in Deutschland zu sein muss und sollte nichte bedeuten unachtsam und uninformiert zu sein oder zu bleiben!
Man kann, darf und sollte sich trotzdem daran beteiligen dafür zu kämpfen, dass sich Verhältnisse ändern. Sowohl hier bei uns, als auch in anderen Teilen der Welt.
Ich
denke, wir Menschen in Ländern, die im Vergleich wirklich "reich" sind, haben
tatsächlich eine gewisse (Mit)Verantwortung für die Menschen in Ländern, die dieses "Glück" nicht
haben.
Wir, und nicht sie, haben die Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Menschen anständig entloht werden.
Ihnen
eine lange Nase zu zeigen und zu sagen: "Ätsch, Ihr seid doch selbst
schuld, wenn Ihr die Produktionskosten so niedrig haltet! Ihr wollt ja
schließlich, dass unsere Firmen hierher kommen!" ist für mich genauso
pervers, wie es immer noch Menschen gibt, die zu Vergewaltigungs- und
Missbrauchsopfern sagen: "Du wolltest es doch. Du bist doch selbst
Schuld."
Und was gibt es für jetzt für Möglichkeiten?
Nun, zu aller erst einmal die Information.
Seiten wie die Kampagne für saubere Kleidung, Öko-Fair.de, Fairtrade International und Deutschland, Fairtrade, Label-Online,Fair feels good, Nachhaltig einkaufen, Clean-Clothes sind da jetzt nur Beispiele.
Die Informationen nicht nur für sich zu behalten, sondern sie auch weiter zu geben, ist natürlich dann noch die andere Seite. Macht andere aufmerksam.- Wenn es sich in Gesprächen ergibt.
Ich bin keine Freundin von Missionierung. Aggressiv auf andere zuzugehen und sie dann von dem eigenen Anliegen zu überzeugen... Ne, ist nicht mein Ding.
Aber es ergeben sich ja immer mal wieder Gespräche grade im Freundes-und Familienkreis über die Dinge, die einen bewegen.
Wenn Ihr Blogger seid, schreibt Einträge darüber...
Usw.
Das sind, meiner persönlichen Meinung nach, zumindest die kleinsten Dinge, die man machen kann, um vielleicht ein Umdenken zu fördern.
Der nächste Schritt ist natürlich zu gucken, ob und wie man selbst seinen Konsum entsprechend umstellen möchte/kann und natürlich will.
Unser erster kleiner Schritt war, das wir uns vor allen Dingen in Bezug auf Lebensmittel umgestellt haben und in aller erster Linie hier sehr daran orientieren, wo diese herkommen und wie sie produziert werden.
Wir kaufen Lebensmittel mittlerweile sehr viel regional und bei anderen Dingen, wie z.B. Kaffee, Tee, Kakao, Reis usw. die eben von weiter her kommen, darauf, dass es fair gehandelt ist.
Bei Bekleidung, das gebe ich zu, stehen wir auch noch ziemlich am Anfang. Aber ich hoffe, das sich das sich das in relativ naher Zukunft auch ändern wird, wenn ich selbst nach der Ausbildung, verdiene und wir somit halt auch mehr Geld ausgeben können.
Die andere Seite ist leider, dass es wohl in diesem Bereich noch nicht angekommen ist, das es Menschen gibt die etwas breiter gebaut sind, als andere... :-s
Ob sich ein
Umdenken einstellen wird... Ich würde es mir für die Menschen und Tiere,
die für unseren Luxus und Komfort leiden müssen wirklich sehr wünschen.
Doch wünschen allein reicht halt doch nicht aus. Wir müssen aktiv werden.-Jeder in seinen Möglichkeiten.
Siat
SUPER Beitrag - und so ausführlich.
AntwortenLöschenGibt definitiv Stoff zum Grübeln, würd ich sagen.
Nur eins: Das mit "Geiz ist geil" war nicht Media Markt sondern Saturn, spielt aber streng genommen keine Rolle, weil die glaub ich eh zusammen gehören (und davon abgesehen bewegen sie sich beide auf dem selben Niveau was ihre Werbung angeht). ;)