Samstag, 15. Dezember 2012

101 Dinge...

... in 1001 Tagen.

Im Gezeitenflug von Liath habe ich diese sehr nette Idee gefunden, die mich sehr angesprochen hat.

Wie ich einem anderen von ihr dazu verlinkten Blog entnommen habe, nennt sich das "Projekt" im Englischen "“Day zero project” (DZP), und scheint wohl bereits ein Weilchen durchs Net zu geistern.
Yggdrasil schreibt im Blog:
Man schreibt eine Liste mit 101 Dingen, die man immer schon mal tun wollte und hat 1001 Tage Zeit dafür (hier gehts zum Rechner) diese zu erledigen.
Und warum?
Es geht darum sich einen realistischen Zeitraum zu setzen, in dem man seine Aufgaben auch wirklich schaffen kann. Wenn es um Jahresübergreifende Projekte geht, oder man eine Aufgabe später nochmal versuchen möchte, so sind 1001 Tage besser einzuhalten als zB. ein Jahr.
1001 Tage = 2,75 Jahre = 33 Monate = 142 Wochen


Ich muss gestehen, dass ich hier und da zu den etwas bequemeren Menschen gehöre XD und normaler Weise mit Listen nicht so viel anfangen kann.
Aber ich versuch mich trotzdem mal dran und bin mal sehr gespannt darauf, wie es sich so entwickelt ;).

Auf jedenfall einen Dank an Liath für die Inspiration :).
Und ich bin mal so frei, ihre Legende und hier und da vielleicht auch einen Teil ihres Systems zu übernehmen.


Legende:
Aufgabe = noch nicht begonnen
Aufgabe = in Arbeit
Aufgabe = erledigt
  1. Für jede erledigte Aufgabe 5€ in die Spardose
  2. Für jede unerledigte Aufgabe 10€ in die Spardose
  3. To-do-Liste für die Vorbereitung aufs Staatsexamen erstellen
  4. Schwerpunkte zum Lernen setzen und...
  5. Lernzeiten festlegen
  6. Staatsexamen bestehen
  7. Infos sammeln über berufliche Tätigkeitsfelder
  8. Anstellungsvertrag bekommen
  9. Lymphdrainage-Kurs besuchen
  10. HP-Ausbildung machen
  11. Puja fürs MM planen und vorbereiten
  12. Geburtstagparty für meinen Stern planen
  13. Wieder mit Karate anfangen und
  14. Mind. 2x wö. zum Training
  15. Für E. cp-Trainingsplan erstellen und
  16. Mind. 2x wö. mit ihm trainieren
  17. Neue Waschmaschine kaufen
  18. Neues Auto kaufen
  19. Gitarre spielen lernen
  20. Täglich ne Stunde mit den Katerchens spielen
  21. mind. 1x/Mo. zum Garten rausfahren
  22. Kartoffeln pflanzen
  23. Kleiderschränke ausmisten und 
  24. Gutes zum Gebrauchtwarenhof bringen
  25. Schulmaterialien sortieren und ausmisten
  26. Papierkram sortieren und ausmisten
  27. Haushaltsbuch anlegen und
  28. Führen 
  29. Vereinsgründung auf den Weg bringen
  30. 2x/Mo. Brot backen
  31. Ein Jahr lang mind. 1x/wö. Tagebuch schreiben (1/52)
  32. 1x/wö. TWW machen
  33. Mind 1x/jhrl. Family i. HH besuchen
  34. 1x/wö. Omi anrufen
  35. jährl. Frühjahrs- und Herbstputz machen
  36. Stammtisch neu aufbauen
  37. Socken stricken und häkeln lernen
  38. WzdAG durcharbeiten
  39. BOAT durcharbeiten
  40. Gerben lernen
  41. Trommel bauen
  42. Ein Jahr lang mind. 1x/wö. mit meinem Stern einen Spaziergang machen (0/52)
  43. Ein Jahr lang mind. 1x/wö. Internet frei sein (0/52)
  44. Mind. 1x/wö. mit einem Entspannungsbad verwöhnen
  45. Kaffee selbst rösten
  46. Mind. zwei Jahreskreisfeste im Garten feiern
  47. Urlaub an der Ostsee machen
  48. Ein Schultertuch für mich häckeln
  49. Ein Jahr lang mind. 1x/wö. bloggen (0/52)
  50. Mit S. eine pagane Bronze-Schmuck-Kollektion designen und
  51. Gießen
  52. Wieder monatlich meinen Zyklus dokumentieren (0/~33)
  53. Mind. ein Stickprojekt in Angriff nehmen und 
  54. fertig stellen
  55. Alle Jahreskreisfeste wieder angemessen feiern (0/20)
  56. Mondkalender anfertigen
  57. Persönlichen "Festkalender" erstellen und diesen begehen
  58. Geburtstagkalender anfertigen und
  59. Geburtstagskarten verschicken
  60. Wieder Spinnen
  61. Fotoalbum von unserer Hochzeit machen
  62. 2. Kinesiotape-Kurs machen
  63. Ein Jahr lang max. 2x/wö. Fleisch essen (0/52) 
  64. Mind. alle zwei Monate einen Artikels fürs PPF schreiben
  65. Mind. 1x/Mo. Omi, F. und J. eine Karte oder einen Brief schreiben
  66. Zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Blogbeitrag schreiben, der sich mit irgendetwas aus dem Bereich Heidentum, hexentum, Magie, Spiritualität etc. pp. beschäftigt. (Nach dem Vorbild vom Pagan Blog Projekt) (0/26)

    A wie
    B wie
    C wie
    D wie
    E wie
    F wie
    G wie
    H wie
    I wie
    J wie
    K wie
    L wie
    M wie
    N wie
    O wie
    P wie
    Q wie
    R wie
    S wie
    T wie
    U wie
    V wie
    W wie
    X wie
    Y wie
    Z wie
  67. Schreibtisch aufräumen
  68. Bücherregal sortieren und aufräumen
  69. Küchenkräuter pflanzen
  70. Kies in Aquarien austauschen
  71. Insekten-Hotel bauen
  72. Volker Pispers live sehen
  73. Eure Mütter live sehen
  74. 1x/wö. JS lesen (0/142)
  75. Wohnzimmer umstellen
  76. PoA/PoG durcharbeiten
  77. 1x/Mo. E., S., H. und P. einladen. (0/33)
  78. Mind. einem Tempel spenden.
  79. Ein Jahr lang mind. 1x/wö. Likhita-Japa praktizieren (0/52)
  80. Mind. 15 kg abnehmen (0/15 kg)
  81. Für 5 kg 5€ in die Spardose
  82. Forumstreffen organisieren
  83. Katzenhaar verspinnen und daraus einen Schal oder ein Schultertuch häkeln
  84. Dokumente, Bilder und Musik auf dem Lappi sortieren und Festplatte aufräumen.
  85. 1x/wö. Backup von der Festplatte machen.
  86. Mind. alle 3 Mo. Freunde zum Essen einladen.
  87. Badesalz herstellen
  88. 100 Bücher lesen (0/100)
  89. Gardine für Küche und Badezimmer häkeln
  90. Tischdecke sticken
  91. 20 Geschenke selbst machen (0/20)
  92. 20 Geburtstagskarten basteln (0/20)
  93. Je 20 Jahreskreiskarten basteln (0/160)
  94. Kräuter-Öl selbst machen
  95. Kräuter-Essig selbst machen
  96. Ein Jahr mind. 1x/tgl. Mantra-Japa (0/365)
  97. Griechisch lernen
  98. Mittelägyptisch auffrischen
  99. Schlafzimmer aufräumen
  100. S.& R. besuchen
  101. Artikel fürs WW schreiben.


Die Liste beginnt heute am 15.12. 2012 und wird bis zum 12.09.2015 laufen.

Ich bin echt gespannt, wie es läuft :D.


LG&BB
Siat

Endspurt

Nun haben wir schon Dezembert... Und ich hab das Gefühl, die Zeit rennt mir tatsächlich davon XD.
Das Staatsexamen rückt immer näher.-Endlich! Auf der anderen Seite ist das natürlich auch wieder mit etwas Muffensausen verbunden.
Wird alles gut laufen? Werd ich alles so hinbekommen, wie ich mir das wünsche?
Und nicht zuletzt: Was kommt danach?

Gut, bis zum Examen ist es noch ein Weilchen.
Die praktischen Prüfungen sind nächstes Jahr im Juli, schriftliche und mündliche Prüfungen sind dann "erst" im September.
Die praktischen Prüfungen bereiten mir am allerwenigsten Sorgen. Und die Theorie... Nun. Eigentlich, wenn ich so meine Noten betrachte bräuchte ich mich auch nicht so übermäßig Sorgen... Allerdings ist das Fach "Physik und Biomechanik" so eines, was mir Unbehangen bereitet...

Und hinzu kommt:
Auch wenn noch alles "weit" weg scheint... Allmählich muss ich mir jetzt auch Gedanken darüber machen, wo und wie ich danach arbeiten und was ich noch so machen möchte.

Klar ist, dass ich auf jedenfall erst mal einen Lymphdrainage-Kurs dranhängen werde.
Außerdem spiele ich mit dem Gedanken, möglichst "schnell" im Anschluss den großen Heilpraktiker dran zu hängen. :)
Was Kranhkeitslehre, Physiologie, Anatomie und zumindest die Befundung bezüglich des Bewegungsapperates anbelangt ist dann durch das Examen noch alles sehr präsent.
Und warum nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, vor allem weil ich eh in die Richtung möchte ;).

Es ist irgendwie faszinierend, dass mir das Bewusstsein, dass es in wirklich absehbarer Zeit "zu Ende geht", ein gewisses Unbehagen bereitet.-Und mich natürlich gleichzeitig natürlich auch sehr freut ^_^.
*schmunzel* Ein "Ende" und gleichzeitigiger Neuanfang sind halt doch irgendwie immer etwas beunruhigendes und gleichzeitig erfreuliches.

In den jetzt kommenden Weihnachtsferien werde ich mir wohl noch etwas Entspannung gönnen. Vielleicht hier und da einige Sachen zum Lernen vorbereiten. Und dann im gleich anschließenden Praktikum mit dem Wiederholen ganz locker und entspannt beginnen.
Zumindest schon mal mit meinem "Lieblinsfach Physik" *hust* ... . Dann kann ich mir damit wenigstens einen Großteil meines Unbehagens nehmen ^_^.

Auf jedenfall wird das neue Jahr spannend.-Und voller Parties *g*.
Mein Stern nullt, meine Omi nullt... Und dann noch die Examens-Feier *hehe*. Und das alles in einer Reihe (Stern-Omi-Examen=Juli-August-September XD ).
Bei so einem "Party-Jahr" kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen *g*.


LG
Siat







Samstag, 3. November 2012

Mein Blog ist CO2-neutral :)

Wieder eine sehr schöne und unterschützenswerte Aktion, auf die ich durch verschiedene andere Blogs aufmerksam wurde:
"Mach´s grün" pflanzt für Euren Blog einen Baum.
Ähnlich wie die Aktion "Pflanz einen Baum für Dein Blog", über die ich an anderer Stelle bereits berichtete, könnt Ihr eine Grafik in Euren Blog einbinden, davon den Betreibern der Site berichten, die dann für Euch einen Baum bezahlen und pflanzen (lassen).

Auf jedenfall findet auch dies Aktion meine Unterstützung!  :)

Umweltprospekte
Siat

Freitag, 2. November 2012

Der Drachentanz

Ich hab mich nun doch entschlossen, einen eigenen Blog für spirituell/pagane/magische Themen, mit denen ich mich (oder sie mich *G*) so beschäftige zu öffnen.

Getauft habe ich es "Drachentanz" und Ihr findet es, wenn Ihr mögt, hier KLICK.

Derzeit ist es natürlich noch sehr leer. Aber ich hoffe, dass es sich nach und nach mit Leben füllen wird, soweit es eben meine Zeit so zulässt.


LG
Siat

Donnerstag, 1. November 2012

Ist Geiz geil?

Es ist kein Geheimnis:
Was wir zu uns nehmen, womit wir uns kleiden und umgeben... Alles wirkt auf uns.
Sowohl direkt auf stofflicher als auch auf feinstofflicher Ebene.

Während ich nun auch schon einige Jährchen durch das Internet tingel, sind mir immer mal wieder vorzugsweise Veganer oder auch Rohkostler begegnet, die mit fast fanatischem Eifer versuchen zu missionieren.
Eine der, wie ich finde, ganz schlimmen Sorte versammelt sich dann auch in solchen radikal-extremistische Organisationen wie P.E.T.A., die behaupten, sich für die Rechte der Tiere einzusetzen, aber dann selbst die Rechte der Tiere mit Füßen treten, in dem sie bestimmen, wann Tiere unvermittelbar sind und deshalb getötet werden "müssen".
(Quellen z.B.: Wikipedia-PeTA,die Presse.com,News.at,PeTA tötet Tiere * )
* etwas mit Vorsicht zu genießen, da, wenn meine Infos stimmen, ua. sehr der Tabak-Industrie nahestehend
 Einschläfern kann das noch nicht mal genannt werden, weil die Tiere z.B. in Vancouver vergast (!) werden. Das nenne ich schon zynisch, wenn ich mir vor Augen halte, das P.E.T.A wahnwitziger Weise Massentierhaltung mit  dem Holocaust vergleicht.
Diesen Vergleich finde ich persönlich ohne dies absolut daneben und unangemessen.
(Quellen z.B.: Focus, Wikipedia, Spiegel).

Über das tatsächliche Leid von Tieren, besonders von jenen, die uns unseren Fleischkonsum erst "ermöglichen", braucht man meiner Meinung nach gar nicht diskutieren.
Es ist eine Binsenweisheit, die nur diejenigen ignorieren können, die sich keinerlei Gedanken darüber machen, woher unsere Lebensmittel überhaupt kommen, wie es überhaupt möglich ist, das wir eigentlich gar keinen Hunger leiden (müssen), wo Überschuss über Überschuss produziert wird.

Eine sehr sehenswerte, wenn auch für den/die eine/n oder andere/n sicherlich auch recht verstörende Dokumentation über den Fleischkonsum und die Fleischproduktion ist diese für ARTE prodzuierte:

 


Doch nicht nur unser Fleischkonsum hat es in sich.

Was wir uns, unserem Körper, aber auch unserer Umwelt und der Natur im wahrsten Sinne des Wortes antun, sollte uns ernstlich zu denken geben.
Nicht nur hinsichtlich unserer Lebensmittel, sondern auch in Bezug auf unsere Bekleidung, unsere Haushaltsgegenstände, Körperpflegemittel und so vieles mehr, womit wir unser Leben gestalten.

Auch dahingehend gibt es mittlerweile reichlich Informationen. 
Sei es in Form von Dokumentation (ARD, 3sat und ARTE sind da in den letzten Jahren immer wieder sehr aktiv), die man auch in den Mediatheken einsehen kann (sofern sie nicht rausgenommen wurden, und dann nur noch auf Youtube zu finden sind), sei es auf Websites oder (leider eher selten) in Zeitschriften und Zeitungen.
Einige könnt Ihr weiter unten ansehen, so Ihr Euch dafür interessiert.


Geiz ist geil?!
Mit dem Slogen "Geiz ist geil", hat es Media-Markt ziemlich genau auf den Punkt gebracht und dabei offenbar bei vielen einen Nerv getroffen.
In Zeiten in denen jeder auf seinen Geldbeutel schauen muss,  um zu sehen wo er/sie bleibt, ist es auf der einen Seite nachvollziehbar und verständlich.
Und ich würde lügen, würd´ ich behaupten wollen, dass ich davor gefeit sei. 
Auch wir müssen gezwungener Maßen sehr auf unseren Geldbeutel achten und schauen, wo unser Geld bleibt.

Doch wenn man erst mal das Nachdenken beginnt, dann bleibt man eben nicht nur bei einer Thematik stehen.-So zumindest geht es mir.
Und mit etwas Nachdenken kommt man auch ohne erschütternde Dokumentationen oder dergleichen zu dem Ergebnis, dass es eigentlich nicht sein kann, dass man für möglichst wenig Geld Qualität und Quantität bekommt.
Und wenn dem (vermeindlich) doch so ist... Dann kann es eigentlich nicht anders sein, als dass da ein Haken dran ist.

Der Haken an unserer (durchaus verständlichen) Sparwut, an unserem Geiz ist eigentlich fast offensichtlich:
An irgendetwas muss wohl auch bei der Produktion gespart werden.
Unter anderem z.B. in der Lebensmittelindustrie an den Zutaten oder in der Kleidungsbranche z.B. an den Materialien und vor allen Dingen bei den Löhnen der Näherinnen und Näher.



Des einen Leid ist des anderen Freud´
So zynisch, wie dieses Sprichwort klingen mag, so wahr ist es auch in Hinblick auf die Marktwirtschaft und den Konsum.
Und beschäftigt man sich mit den Zuständen unter denen unsere Waren hergestellt und auch transportiert werden, wird auch dann bald klar, dass unsere "Freude" (= Ware) recht teuer mit dem Leid anderer erkauft ist. 
Sei es, dass die Arbeitsbedingungen gesundheitsgefährdend und menschenunwürdig sind oder der Lohn  dermaßen tief ist, dass sich die Menschen weder genügend Nahrung, noch Kleidung noch ein vernünftiges Dach über dem Kopf leisten können.


Lebensmittel:

 
 
 


Kleidung:




Wer selbst noch recherchieren will, der wird noch viele weitere, oft mals erschütternde Dokumentationen zu den (Billig)Discountern, Trendmode-Geschäften wie H&M, und andere finden.

 Vor etlichen Wochen wurde ich durch meine Cousine auf eine Petition von Veganern aufmerksam, die sich gegen ein Spielzeug  von Playmobil richtete. Genauer gesagt um die Kälbchen-Aufzuchtstation. Auf dem Profil bei Facebook, auf das sie mich aufmerksam machte, gab es unter der Diskussion zu dieser Petition natürlich eine Diskussion, bei der sich P.E.T.A-Aktivisten wie Veganer/Rohkostler & Co. über dieses Spielzeug echeauffierten und sich darüber ausließen, das solches Spielzeug negative Auswirkungen auf die Kinder hätten und das die Kinder, die damit spielten darauf konditioniert würden, das Massentierhaltung ok und die "natürliche" Form der Haltung für (Nutz)Tiere sei, und ähnliche Kommentare, die eigentlich wesentlich mehr über die Schreiberlinge aussagen.
Wie dem auch sei.

Was mich nachdenklich macht und entsetzt ist die Tatsache, dass Leid gegen Leid aufgerechnet wird.
Da wird das Leid der Tiere in Massentierhaltung höher und bekämpfenswerter betrachtet, als das Elend der Menschen, die für unseren Reichtum, dafür, dass wir möglichst billig leben und einkaufen können, leiden müssen.
Ich empfinde dies als bigott, erst recht, wenn dieselben "Heiligen" dann ihre Bio-Veganen Lebensmittel bei Discountern kaufen, oder um für wenig Geld "Qualität" zu kaufen, eben zu Kik und Co geht.

Sicher kann es auch nicht die Lösung sein, gar nicht mehr dort einzukaufen. 
Auch die Menschen auf der anderen Seite des Globus sollen und müssen natürlich auch ihr Geld durch Arbeit verdienen.
Die springenden Punkte sind jedoch ihr Verdienst und ihre Arbeitsbedinungen, sowohl hier als auch vor allen Dingen auch in den Billiglohnländern wie Indien oder China.
Sie müssen von dem Lohn, den sie bekommen, leben, ihren Kindern eine Ausbildung und ärztliche Versorgung leisen können.
Sie müssen anständige Arbeitszeit mit angemessenen Pausen und Ruhezeiten haben und auf Toilette gehen können.

Zumindest sollten und müssen dies die Mindestanforderungen an diese Firmen sein.
Und EIGENTLICH sollte so etwas selbstverständlich sein.-Doch wenn ich mich so umsehe... In vielen Firmen, nicht nur den produzierenden, sondern auch weiterverarbeitenden bzw. verkaufenden werden die Arbeitsbedingungen zu Lasten der Arbeitnehmer immer menschenunwürdiger.

Gewinnmaximierung hat dabei wohl leider immer weniger Platz für Menschenwürde und für die Bedürfnisse der Menschen.


"Du bist, was Du isst."
Auch diesen Spruch höre/lese ich hier und da immer mal wieder von Rohkostlern, Veganern & Co, die des weiteren gerne mit solchen Plattitüten kommen, dass das Leid des Tieres sowohl während seines Lebens als auch bei seiner Schlachtung auf den, der das Fleisch isst übergehe, dass Fleisch generell die Menschen einfach aggressiv macht, oder ähnliches.
Interessant finde ich vor allen Dingen auch dann die Veganer, die mit den Erläuterungen kommen, dass Fleischkonsum und alles, was damit verbunden ist, sich natürlich auch spirituell/energetisch auf den "Leichenfresser" auswirkt.

Ich bin durchaus auch der Anicht: Alles was ich zu mir nehme, alles, mit was ich mich umgebe hat seine Wirkung auf mich. 
Allerdings frage ich mich, was der Unterschied sein soll zu einem mit Leid erkauften Lebensmittel und einem mit Elend erkauften Kleidungsstück?
Warum sollten sich der Missbrauch und die Misshandlungen, die die Menschen über sich ergehen lassen müssen "leichter" sein, als Schmerz und Leid abertausender Masttiere?

Ich persönlich sehe keine Unterschiede. Beides ist grausam, unwürdig und gehört bekämpft. 

Und auch die "Energie", die hinter anderen gekauften Lebensmitteln (z.B. Gemüse) steckt und in der Kleidung, die wir tragen, wirkt sich auf aus. 
Ich kenne tatsächlich Menschen, die aus "energetischen" oder natürlich auch "Tierschutz"-Gründen auf Fleisch verzichten, aber dann die tollen "Bio"-Sachen, die ach so qualitativ tollen Klamotten und Schuhe von Aldi, Lidl & Co kaufen, oder gar ihre Kleidung von KiK, H&M oder anderen Läden beziehen.
Ich frage mich, ob ihnen dieses, in meinen Augen bigotte Verhalten selbst auffällt?

Besonders "lustig" finde ich dann auch noch diejenigen, die mir dann mit "karmischen Gründen" kommen, weswegen sie kein Fleisch essen...
Gegen den Glauben an Karma ist ja nix einzuwenden, aber sollte man sich dann nicht auch darüber Gedanken machen, welche "karmischen Auswirkungen" es hat, wenn ich mich daran beteilige, dass anderen Menschen Leid im großen Stil angetan wird?!
Karma ist ein Konzept, das sich auf ALLE Lebensbereiche, auf ALLE Taten bezieht.
Zu glauben, dass ich "besseres Karma" bekomme, weil ich auf Fleisch verzichte, Bio kaufe und immer lieb und freundlich zu den Menschen in meiner direkten Umgebung habe, ist meiner Meinung nach eine absolute Farçe, wenn ich eben bei Billigdiscountern meine (Bio-)Lebensmittel etc. pp. kaufe und meine Klamotten bei fragwürdigen Unternehmen beziehe.

Wenn Ihr, liebe Nicht-Fleischesser, also mit solchen Dingen argumentiert, überlegt Euch bitte, wie glaubhaft Ihr tatsächlich seid.


Was tun?
Tja, das ist die spannende und wichtige Frage.
Und ich denke, dass jeder für sich selbst seine Möglichkeiten ausloten muss.

Ich weiss nicht, ob es so klingt und wirkt, als würde ich nur ermahnend und verurteilend mit dem Finger auf die Menschen zeigen, die bei (Billig) Discountern & Co. einkaufen.
Es gibt auch hier bei uns mittlerweile genügend Menschen die, an unseren Verhältnissen und Möglichkeiten gemessen, weit unterhalb des Existenzminimums leben, die jeden Cent x-mal umdrehen müssen, um hier bei uns überleben zu können und die froh sind, für günstiges Geld gute Sachen zu bekommen.
Ich kenne das selbst.-Daher bin ich absolut die Letzte, die über diese Menschen den Stab brechen will. 

Allerdings bin ich trotzdem der Meinung, dass ein Nachdenken darüber, wo ein Großteil unserer Dinge herkommt, bei jedem Bürger in Deutschland sein sollte. 
Arm in Deutschland zu sein muss und sollte nichte bedeuten unachtsam und uninformiert zu sein oder zu bleiben!
Man kann, darf und sollte sich trotzdem daran beteiligen dafür zu kämpfen, dass sich Verhältnisse ändern. Sowohl hier bei uns, als auch in anderen Teilen der Welt.

Ich denke, wir Menschen in Ländern, die im Vergleich wirklich "reich" sind, haben tatsächlich eine gewisse (Mit)Verantwortung für die Menschen in Ländern, die dieses "Glück" nicht haben. 
Wir, und nicht sie, haben die Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Menschen anständig entloht werden. 
Ihnen eine lange Nase zu zeigen und zu sagen: "Ätsch, Ihr seid doch selbst schuld, wenn Ihr die Produktionskosten so niedrig haltet! Ihr wollt ja schließlich, dass unsere Firmen hierher kommen!" ist für mich genauso pervers, wie es immer noch Menschen gibt, die zu Vergewaltigungs- und Missbrauchsopfern sagen: "Du wolltest es doch. Du bist doch selbst Schuld."

Und was gibt es für jetzt für Möglichkeiten?
Nun, zu aller erst einmal die Information.

Die Informationen nicht nur für sich zu behalten, sondern sie auch weiter zu geben, ist natürlich dann noch die andere Seite. Macht andere aufmerksam.- Wenn es sich in Gesprächen ergibt.
Ich bin keine Freundin von Missionierung. Aggressiv auf andere zuzugehen und sie dann von dem eigenen Anliegen zu überzeugen... Ne, ist nicht mein Ding.
Aber es ergeben sich ja immer mal wieder Gespräche grade im Freundes-und Familienkreis über die Dinge, die einen bewegen.

Wenn Ihr Blogger seid, schreibt Einträge darüber... 
Usw.

Das sind, meiner persönlichen Meinung nach, zumindest die kleinsten Dinge, die man machen kann, um vielleicht ein Umdenken zu fördern.

Der nächste Schritt ist natürlich zu gucken, ob und wie man selbst seinen Konsum entsprechend umstellen möchte/kann und natürlich will.
Unser erster kleiner Schritt war, das wir uns vor allen Dingen in Bezug auf Lebensmittel umgestellt haben und in aller erster Linie hier sehr daran orientieren, wo diese herkommen und wie sie produziert werden. 
Wir kaufen Lebensmittel mittlerweile sehr viel regional und bei anderen Dingen, wie z.B. Kaffee, Tee, Kakao, Reis usw. die eben von weiter her kommen, darauf, dass es fair gehandelt ist.
Bei Bekleidung, das gebe ich zu, stehen wir auch noch ziemlich am Anfang. Aber ich hoffe, das sich das sich das in relativ naher Zukunft auch ändern wird, wenn ich selbst nach der Ausbildung, verdiene und wir somit halt auch mehr Geld ausgeben können.
Die andere Seite ist leider, dass es wohl in diesem Bereich noch nicht angekommen ist, das es Menschen gibt die etwas breiter gebaut sind, als andere...  :-s

Ob sich ein Umdenken einstellen wird... Ich würde es mir für die Menschen und Tiere, die für unseren Luxus und Komfort leiden müssen wirklich sehr wünschen.
Doch wünschen allein reicht halt doch nicht aus. Wir müssen aktiv werden.-Jeder in seinen Möglichkeiten.


Siat


Dienstag, 2. Oktober 2012

Mythos: "Jeder Dicke ist verfressen und bewegungsfaul!"

Wer kennt sie nicht, die geringschätzigen Blicke, die einen Frau begutachten, die "zuviel auf den Hüften" hat.
Das Erste (und oft mals Einzige), was den meisten in bei dem Anblick in den Kopf schießt, sind Bewertungen der Art: "Boah, ist die aber fett! Die sollte einfach mal (mehr) Sport machen und einige Kilos abnehmen!"


Auf die (meiner Meinung nach kranken) Schönheitsideale, die unsere Gesellschaft schon ziemlich lange Zeit bestimmen (und die von schwulen Männern, nach deren Vorstellung von dem, was sie toll finden, für Frauen gemacht wird!) will ich an dieser Stelle erst mal nicht weiter eingehen. Wobei ich allerdings ergänzen möchte, dass ich einige schwule Freunde und keinerlei Berührungsängste oder dergleichen habe ;).
Allerdings sollte man sich schon etwas im klaren darüber sein, dass das knabenhafte Aussehen, was uns von Laufsteg als Schönheitsideal verkauft wird, das Schönheitsideal eines Mannes, der auf (das) Knaben(hafte) ("männliche") steht, ist, und eigentlich mit Weiblichkeit und weiblichen Formen eigentlich nix mehr gemein hat (wobei interessant wäre, wie ein Laufsteg von lesbischen Modedesignerinnen aussehen würde... *grübel* ).

Aber zurück zu unserer übergewichtigen Otto-Normal-Frau.


Viele Ursachen-noch mehr Vorurteile

Wenige scheinen sich außerhalb ihrer Vorurteile darüber Gedanken zu machen, was die Gründe für Übergewicht ist. Wozu denn auch?-Schließlich lernt ja schon jedes Kind, dass Fettleibigkeit ein Produkt falscher Lebensweise, sprich "falscher Ernährung" und mangelnde Bewegung darstellt.
Völlig über Bord zu werfen ist das selbstverständlich nicht, wenn man sich unsere (gewandelten) Ernährungs- und Lebensgewohnheiten so ansieht...
Allerdings hat vor allen Dingen das Thema "Bewegungsmangel" eine derartig anrüchige, negative und bewertende Konotation, dass sie jeden Menschen mit Übergewicht, egal mit welchen Hintergründen und Ursachen, in die Ecke von "faul(er Fettsack)" rückt,

Was ich bei all dieser Diskussion um Vermeidung und Reduzierung von Adipositas vermisse, besonders in Bezug auf das Thema "Aufklärung", ist das Schulen eines Bewusstseins dafür, dass die Ursachen wesentlich vielfältiger sind, als das einfache Abkanzeln auf "einfach zu faul um sich zu bewegen".
So können genetische Faktoren ebenso eine Rolle spielen wie die Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Antidepressiva, Insulin, Kortison/Kortikosteroide, natürlich auch hormonelle Verhütungsmittel (z.B. die Pille), Beta-Blocker oder Neuroleptika) oder Erkrankungen z.B. des Hormonsystems oder des Fettstoffwechsels.


Das sind jedoch alles Dinge die, wenn schon nicht in der Öffentlichkeit, so doch bei den meisten Ärzten bekannt sein sollten. - Nun. Hoffe ich zumindest. Aber aus eigener Erfahrung weiss ich leider, dass dem nicht unbedingt so ist, sondern eben doch noch gern (zumindest von Allgemeinmedizinern) die Ursache ausschließlich im Ess-und Bewegungsverhalten ihres Patienten verortet wird, und so viele Menschen eben einfach nur mit solch hilfreichen Kommentaren abgespeist werden á la: "Essen Sie weniger (Süßigkeiten) und bewegen Sie sich mehr. Dann reguliert sich das von ganz alleine."
Das dies oft zu einem Fehlschluss und somit zu einer Fehldiagnose und einer falschen Behandlung führt... Interessiert wohl die aller wenigsten.


Eine der Krankheiten, die durch so ein ignorantes und (meines Erachtens) fahrlässiges Verhalten meist (viel) zu spät diagnostiziert wird, ist das Lipödem.




Lipödem?!-Wat´n dat´n?!
Hält man sich vor Augen, dass jede 9. Frau (d.h. etwa 3,5 Millionen Frauen!) in Deutschland ein Lipödem hat, dann könnte man schon ein wenig ins Staunen geraten, dass von dieser Krankheit die aller wenigstens Ärzte wissen (wollen) und das natürlich auch innerhalb unserer Gesellschaft eigentlich so gut wie unbekannt ist.
"Outet" man sich im Freundes, Bekannten oder Familienkreis, so sind einem in der Regel die Fragezeichen in den Gesichtern sicher, sollte es nicht der Zufall wollen, und man hat eine/n Physio oder Masseuer/in in den Reihen, denen solches durch den Lymphdrainage-Unterricht/-Kurs bekannt ist.

Viele (auch Ärzte) glauben selbst dann noch, dass es sich um ein schlichtes Übergewicht handelt, dass sich durch genügend Sport und eine Ernährungsumstellung überwinden lässt und es sich eben nicht um eine eigenständige Erkrankung handelt.
Das ist jedoch falsch.
Das Lipödem IST eine (behandlungsbedürftige, chronische) Krankheit, die in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (kurz: ICD-10) der WHO unter dem Diagnose-Schlüssel R60.9 (= nicht näher bezeichnetes Ödem) fällt.


Allerdings ist es kaum abzustreiten, dass ein Lipödem und ernährungsbedingtes Übergewicht zusammentreffen und dann natürlich ein noch brisanteres "Team" bilden, denn nicht selten kommt es auf Grund der psychischen Belastung zum Frustessen.
Das mag vielleicht verständlich werden, wenn man sich überlegt, was sich Menschen einem Lipödem ausgesetzt sehen:

Nicht nur, dass sie von ihren Mitmenschen oft ausgegrenzt und verspottet werden, hinzukommen oft unsagbare Schmerzen (denn Lipödeme sind im Gegensatz zu Fettpolstern bei "normalem" Übergewicht schmerzhaft), eingeschränke Beweglichkeit, ständiger Frust beim Kleidungskauf und zu letzt auch noch die Abstempelung als faule und gefräßige Jammerbüddel durch den Arzt/die Ärztin, von dem/der man sich eigentlich Hilfe erhofft.
Die Summe dieser Dinge macht es, dass die betroffenen Frauen (und wenigen Männer) resignieren.


Soweit so gut.
Aber was ist denn nun eigentlich das Lipödem?
Wie schon gesagt handelt es sich dabei um eine progrediente (=fortschreitende), chronische und daher auch therapiebedürftige Erkrankung, die in aller erster Linie Frauen betrifft.
Auch Männer können von einem Lipödem betroffen sein, allerdings in der Regel nur bei ausgeprägten hormonellen Störungen.
Umgangssprachlich wird das Lipödem auch als "Reiterhosen-Syndrom","Säulenbein" oder auch "Reithosenfettsuch" genannt.


Bei einem Lipödem kommt es zu einer diffusen symmetrischen Vermehrung von Fettgewebe an den Extremitäten, wobei primär das Gesäß und die Beine betroffen sind, wobei sich die massivste Ausprägung in der Regel an den Oberschenkeln befindet.
In Extremfällen kann es sich auch von den Beckenkämmen bis zu den oberen Sprunggelenken erstrecken.
Die Füße sind dabei nicht betroffen.
In manchen Fällen können auch die oberen Extremitäten betroffen sein, wobei sich die Verteilung des Fettes ähnlich gestaltet und die Hände grundsätzlich nicht betroffen sind.
Zusätzlich zum Lipödem haben etwa die Hälfte der betroffenen Frauen in der Regel Adipositas, wobei noch mal darauf hinzuweisen ist, dass es sich bei einem Lipödem und bei Adipositas um zwei verschiedene Dinge handelt.


Typisch sind neben der Symmetrie der Fettverteilung außerdem:
  • eine völlige Resistenz gegenüber Bewegung (Sport) und Ernährungsumstellung (Diät)
  • Schmerzen bei Druck und Berührung, Spannungsschmerzen (wobei die Ursachen der Schmerzen bisher unbekannt sind)
  • Wassereinlagerungen im Bereich des Lipödems, in der Regel in der zweiten Tageshälfte, langes Stehen/Sitzen und hohen Temperaturen
  • Schnelle Hämatom-Bildung (Blauer Fleck) schon bei geringen Verletzungen


Ursachen:
Die tatsächliche Ursache des Lipödems ist heute noch unklar.
Allerdings scheinen folgende Punkte bisher bekannt zu sein:
Ein Lipödem tritt allerfrühestens mit dem Eintritt in die Pubertät und sehr häufig auch im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft, so das hormonelle Ursachen für das Auftreten des Lipödems in Betracht gezogen werden.
Die Altersgruppe, in der es auftauchen kann, umfasst einen Zeitraum vom 20. bis 40. Lebensjahr.
Neben den hormonellen Ursachen scheint es Hinweise darauf zu geben, dass auch starke psychische Krisen als Auslöser eines Lipödems wirken können. Darüber hinaus kann es natürllich auch im Gegenzug zu starken psychischen Erkrankungen auf Grund der Ausbildungs des Lipödems kommen, angefangen von Depressionen bis hin zu Magersucht, Bulemie usw.


Der fortschreitende Verlauf eines Lipödems ist stark individuell und lässt sich nicht prognostizieren.


Therapie:
Da die tatsächlichen Ursachen des Lipödems unklar sind, gestaltet sich natürlich auch eine Behebung der Ursache durch Therapien als sehr schwierig.
Grundsätzlich wird jedoch eine Reduzierung des Gewichtes angestrebt, weil ein erhöhtes Gewicht ein Lipödem natürlich begünstigt.
Derzeitig bestehen jedoch die Hauptziele einer Therapie von Lipödemen in der Besserung oder (wenn möglich) Beseitigung der Beschwerden und ggf. eine Reduktion des Fettgewebes.
Letzteres Ziel kann bisher nur durch eine Lipsuktion, sprich dem Absaugen der Fettzellen, erreicht werden, wobei auch hier wieder sehr starke Kämpfe auf die Betroffenen warten, weil die Liposuktion als eine (wohl auch recht erfolgreiche Form der) Therapie von den gesetzlichen Krankenkassen nicht anerkannt wird.
Es gibt jedoch unterschiedliche Gerichtsurteile, in denen Klägerinnen gegen zahlungsunwillige Krankenkassen gewonnen haben und diese die vollen Konsten für die Liposuktion übernehmen mussten.
Für das erste Ziel, sprich die Besserung/Beseitung der Beschwerden wird in aller erster Linie die konservative Therapie in Form der sog. Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (kurz: KPE) angewandt.
Dies bedeutet für die Patientin das Anmessen von Kompressionsstrüpfen/-strumpfhose, Manuelle Lymphdrainage, Bewegung und Hautpflege.
Eigentlich dient Lymphdrainage dazu, angesammelte Gewebsflüssigkeit zum abfließen anzuregen. Beim Lipödem ist es jedoch nicht möglich, allerdings wurde festgestellt, dass (aus momentan noch unbekannten Gründen) die Lymphdrainage auch bei den Beschwerden des Lipödems hilfreich ist.


Soweit der etwas oberflächliche Abriss zu dem recht komplexen und tatsächlich auch etwas rätselhaften Krankheitsbild des Lipödems.

Ich würde mir wünschen, dass mehr von dem, was im Internet mittlerweile an Arbeit zur Aufklärung über das Lipödem geleistet wird, auch großflächiger in der Öffentlichkeit bekannt wird, und das vor allen Dingen neben der Aufklärung und Prävention von Adipositas auf ein Bewusstsein dafür geschärft wird, dass es chronische Erkrankungen wie das Lipödem gibt, die sehr leicht für Adipositas gehalten werden können, aber es nicht sind.
Und es wäre vor allen Dingen endlich auch an der Zeit, dass auch die ärztliche Versorgung, und das Ernstnehmen solch einer Erkrankung  durch die Ärzte, für Betroffene besser wird.
 

So auch mein kleiner Appell an alle LeserInnen:
Wenn Ihr Euch von den hier beschriebenen Symptomen angesprochen fühlt, wenn Ihr an Hand der Bilder Ähnlichkeiten zu Eurer Figur fest stellt, und ihr Beschwerden habt, lasst Euch nicht abspeisen mit dem Kommentar: "Nehmen Sie ab!"
Such Euch einen anderen Arzt und lasst es abklären, denn nur so kann Euch tatsächlich geholfen und eine Besserung oder gar Beseitigung Eurer Beschwerden erreicht werden.
Nehmt Euer Recht auf eine gute gesundheitliche Versorgung in Anspruch, denn ein Lipödem ist eben nicht nur eben mal eine leichte Erkrankung, die vorübergeht.


Für weitere Infos und Fotos, hab ich unten ein paar Links zusammen gestellt.

LG
Siat






Das Lipödem
Verein zur Förderung der Lymphoedemtherapie e.V.
Lipoedemikerinnen
Lipödem-Diagnose
Lipoedem Hilfe e.V.
Deutsche Gefäßliga-Das Lipödem



Mittwoch, 22. August 2012

Familienzuwachs

Durch eine sehr glückliche Fügung hat sich unsere kleine Familie wieder um ein neues Mitglied erweitert :)
 

Name: Rudolph (kurz: Rudi; er hatte bei seiner Geburt eine ganz rote Nase ;) )

Alter: jetzt 12 Wochen




















Der Kleine hat uns ziemlich um den Finger gewickelt ;) und mischt auch unseren "Dicken" (Richard) ziemlich auf. *g*

Sonst war er immer derjenige, der Max und Minka aufgemischt hat... Jetzt ist er derjenige. *g*

Rudi ist von Richards buschigem Schwanz (weil Perserkater) total fasziniert. So bald Ricky an ihm vorbei huscht, versucht er ihn zu angeln, und das vom ersten Tag, obwohl er zu der Zeit noch echt Angst vor Richard hatte und ihn permanent anfauchte, sobald sie sich über den Weg liefen.

Mittlerweile können die beiden "Ganoven" schon friedlich neben einander sitzen und beginnen mittlerweile auch, verhalten miteinander zu spielen-Jedenfalls so lange, bis der Kleine über seine eigene Courage erschrickt *G*.

Aber ich denke, die beiden werden schon noch in den nächsten Monaten und Jahren näher zusammen finden und sich gut miteinander verstehen.

Bis dahin ist auf jedenfall noch viel Zeit, sich ganz entspannt zurück zu lehnen, und alles auf sich zukommen zu lassen :)




LG
Siat

Wolliges Geschenk-Ich glaub, ich spinn

Am vergangenen Samstag waren wir bei Freunden zum Grillen eingeladen, und die Liebe habt mir ein wundervolles Geschenk gemacht, über das ich mich immer noch riesig freue: Rohwolle (Wolle-Seide-Gemisch) in blau-lila, etwas schwarz und weiss.
Ich liebe es :D.


Natürlich hab ich auch gleich mit dem Spinnen angefangen :).













































Ich werd mir daraus wohl wieder ein Schultertuch häkeln-Meine Lieblingsarbeit ^.^.
Bin selbst gespannt, wie es sich entwickelt und wie es dann schlussendlich aussehen wird.

Aber bis dahin hab ich noch genügend Zeit, um herum zu spinnen ;).


LG
Siat


Forschungen, die keine waren...

In meinem letzten Posting Verdeckte Forschungen in Internetforen berichtete ich von einer vermeintlichen Studentin, die im Pan und, nach ihrer Aussage, in vier anderen Foren auf desaströse und unethische Art und Weise Forschungen betrieb.
Am selben Tag, als hatten wir im Pan einen ganz ähnlichen Text gepostet, um unsere Mitglieder über diesen Sachverhalt zu informieren, während noch Abklärungen mit der psychologischen Fakultät Heidelberg liefen, in wieweit die Angaben dieser Person, die sich uns in der Email als "Jeanne Fels" *  vorgestellt hatte richtig waren.

Am selben Tag, als wir die Postings verfassten, erhielten wir auch Nachricht von der geschäftsführenden Direktorin der psychologischen Fakultät, Frau Prof. Dr. Sieverding, in der sie uns mitteilte, dass ihnen eine Dissertation mit dem Thema "Verhaltensanalyse in Internetforen"  weder bekannt noch registriert war.
Und sie wies darauf hin, dass sich das Psychologische Institut, wie von uns erwartet, bei seinen Forschungen an strengen ethischen Richtlinien orientiere.

An dieser Stelle möchte ich mich noch mal herzlich bei Frau Prof. Dr. Sieverding dafür bedanken, dass sie sich die Zeit genommen hat, sich mit uns in Verbindung zu setzten und den Sachverhalt zu klären.

Und wie sie uns in einer ihrer Mails "angedroht" hatte, hatte sich die "junge Dame" unter ihrem 10. Nick (dies Mal mit einem männlichen, mit wieder einer anderen Story) am Tag vor der Veröffentlichung unserer Postings wieder, gegen jede Ansage per Email und gegen jede Forenregel, bei uns registriert.
Als sie dann unsere Info an die Mitglieder gelesen hatte, verfasste sie dann ein Posting, in dem sie sich "Outete".
Kurzfassung (das vollständige Posting kann im obigen Link nachgelesen werden):
  • Schlimme Kindheit, in der ihre Seele und ihr Selbstvertrauen durch ihren Stiefvater zerstört wurde
  • Minderwertigkeitskomplexe
  • Bedrüfnis, unter allen Umständen dazu zu gehören
  • sie hatte nix bewusst geplant
  • sie wollte immer ehrlich sein, hat sich aber nicht getraut, und wollte mit der Mail an uns eigentlich reinen Tisch machen, wozu sie sich dann eine Geschichte ausdachte, die für sie am plausiebelsten klang, wobei sie nicht damit gerechnet hat, dass wir nachfragen würden
  • psychische Probleme
  • sie hat sich von uns gemobbt gefühlt, weil wir zum Teil auf ihre Postings belustigt reagierten
  • unternehmt doch rechtliche Schritte, wenn ihr nach der "Aufdeckung" dieser reinen Wahrheit immer noch der Meinung seit, das tun zu müssen. 
  • sie würd trotzdem gern bleiben 

Mich macht nun eigentlich nicht so viel so sprachlos, aber je mehr ich über die gesamte Geschichte nachdenke, desto unglaublicher finde ich es selbst.
Allein die Naivität zu besitzen zu glauben, dass man solche Angaben bezüglich der Universität nicht abklären würde, nachdem für das Forum auf Grund ihres Verhaltens ein "Schaden" entstanden ist, zeugt nicht grade von der von ihr selbst in einer Mail behaupteten "Vorberechnung" aller ihrer Schritte.
Und dann auch noch die Dreistigkeit zu besitzen uns zu schreiben, dass wir ja eh nicht kontrollieren könnten, ob sie sich noch mal unter einem anderen Account einloggen würde (schließlich hätten wir die neun anderen Accounts auch nicht bemerkt)...
Während man sich noch weiter als Dokorandin ausgibt, die für ihre Dissertation schreibt...  Das würde einem eigentlich jeder logische Menschenverstand erschließen, dass das so niemand auf sich sitzen lässt.
Erst recht, wenn man direkt darauf angesprochen wird, dass der angegebene Name offenlichtlich nicht der Richtige ist, weil unsere Nachforschungen nach dem Namen keine Ergebnisse brachten.
Das man dann noch vorsichter und kritischer wird, weil die schnippischen Antworten kommen, dass zum einen der Name ggü. Dritten dem Datenschutz unterliege und sie deswegen keine Auskunft geben müsse, und dass natürlich ihr angegebener Name nicht der "rechtlich eingetragene" sei, sie hätte schließlich alle Schritte (einschließlich unserer Nachforschungen bezüglich ihres Namens) vorrausberechnet, daher sollte man eine Psychologiestudentin nicht für dumm verkaufen... Sollte doch eigentlich jedem einleuchten und ersichtlich sein.

Die psychologische Fakultät, so wie ich das interpretiere, scheint der Sache selbst nicht viel Bedeutung zuzumessen, so dass "Jeanne" zumindest von dieser Seite keine rechtlichen Schritte wegen rufschädigendem Verhaltens zu befürchten hat.
Anders agieren wie gesagt, wir. Wir prüfen momentan mit unserer Versicherung und dem Anwalt, ob und welche Möglichkeiten wir haben.
Ich bin jedenfalls gespannt, was dabei herum kommt. Es würde uns schon eine Abmahnung bzw. Unterlassung vollkommen ausreichen.
Aber... wir werden sehen.

Diese Geschichte lässt mich, wie gesagt, immernoch reichlich sprachlos zurück.
Was ich ihr abnehme ist, dass sie vielleicht nicht bedacht hat, was für Folgen ihr Agieren haben würde (einschließlich des Schadens, der für das Forum entstanden ist), und ich nehme ihr auch ab, dass sie psychisch angeschlagen ist. Anders kann ich mir ehrlich gesagt dieses Verhalten auch nicht erklären.
Aber die Behauptung, sie habe das alles nicht geplant und sei alles nicht bewusst geschehen, halte ich schlicht weg wieder für gelogen.
Letztich hat sie sich ganz bewusst dazu entschieden, sich wieder und wieder unter einem anderen Account mit einer ganz bewusst anderen Geschichte registriert, um uns ganz bewusst zu täuschen.
Was für Gründe da auch hinter stehen mögen. Es ist keine Entschuldigung für solch ein Täuschungmanöver.

Well... Ihr merkt, mich beschäftigt die Geschichte schon noch reichlich.
Ich bin auch keine Heilige. Ich kenne die Ängste auch, die damit verbunden sind, sich halt einfach so zu geben, wie man ist. Sich nicht mehr nach den Erwartungen von anderen zu richten, sondern ganz bewusst seinen eigenen Weg zu gehen und sich dabei der Konsequenz zu stellen, das man eben "aneckt".
Aber schließlich bleibt einem nichts anderes übrig als zu lernen, trotzdem zu sich und eben zu seinen Ecken zu stehen. Das macht (meiner Meinung nach) ein "authentnisches" und "ehrliches" Leben, im Einklang mit sich selbst aus.
Ich habe auch Wesenszüge, die dem/der einen oder anderen aufstößt, aber damit kann ich (mittlerweile) leben. Ich kann (und muss!) für mich selbst entscheiden, ob ich die Reaktionen des anderen aushalten kann (und will) oder ob ich mich halt für den anderen (! und nicht für mich selbst!) ändere-und ggf. damit mich selbst verrate.

Das sind Prozesse, die langwierig sind und extrem schmerzhaft sind/sein können, und ich bin die Letzte, die dafür kein Verständnis hätte, weil ich weiss, wie weh das tut, wenn man niemanden hat, der einen versteht.
Hätte sie sich nach dem zweiten oder maximal nach dem dritten Account geoutet und dann auch tatsächlich die Karten vollständig auf den Tisch gelegt... vielleicht (!!!) hätte ich mit mir noch mal reden lassen (ob das für meinen Stern allerdings auch zu trifft... Wage ich mal zu bezweifeln), aber sich elf Fake-Inkarnationen zuzulegen...
Das schlägt dem Fass einfach den Boden aus. Da hab selbst ich kein Verständnis mehr für und das hat für mich auch nichts mehr mit der "Suche nach sich Selbst" (oder wie immer man das benennen möchte) zu tun.

Zumal man nach 11 unterschiedlichen Lügen einfach nicht mehr die Möglichkeit hat auch nur im Ansatz zu erahnen, wo nun Wahrheit drin steckt und was eben wieder "nur" eine Schutzbehauptung oder Lüge ist.



Nun, wie gesagt.
Wir werden sehen, wie sich das jetzt noch weiter entwickelt und was Versicherung und Anwalt sagt.
Ich hoffe jedenfalls, dass es für sie nicht ohne weitere Konsequenzen abgehen wird.


LG
Siat

Dienstag, 14. August 2012

Verdeckte Forschungen in Internetforen

Dass das Internet und die darin erblühende Kommunikationswelt ein ziemlich interessantes Forschungsfeld ist, das immer mehr an Bedeutung und Interesse gewinnt, ist eigentlich nichts Neues.
Seit wir das "Pan" als Nachfolge-Forum für das Paganforum ins Leben riefen, hatten wir immer mal wieder per Email oder als Posting im Forum Anfragen von Studentinnen und Studenten der unterschiedlichsten Fachrichtungen bezüglich Forschungen, die sie betrieben und für die sie Interview-PartnerInnen suchten.
Zu meinem Bedauern war (und ist) die Resonanz darauf immer ziemlich verhalten, was vermutlich auf dem Misstrauen bezüglich der Aufbereitung der erhobenen Daten basiert.

In den letzte Monaten hat sich nun im PanPagan eine angebliche "Psychologie-Studentin" unter insgesamt neun unterschiedlichen Accounts/Nicknamen, die sie uns nannte, besucht, zu denen sie sich jeweils neun unterschiedliche Persönlichkeiten und Hintergründe ausdachte.
Uns gegenüber begründete sie dies in ihrer "Aufklärungs"-Mail als Teil einer Dissertation, an der sie arbeite und hätte dies wohl auch in vier weiteren Foren genauso getan.

In unserem Forum verwendete sie die Nicks:
Nina, OldOak, Cube, Bella, Swan, Mooskuh, Northstar, Tria und Bernadette.
Ob diese von ihr genannten Namen letztlich tatsächlich die Einzigen sind... Ist für uns leider nicht nachvollziehbar, weil die "junge Dame" clever genug gewesen ist, Cookies zu löschen und für unterschiedliche IP´s zu sorgen.
Da sie uns gegenüber, wider jeglicher Forenregeln und Nutzungsbedingungen, in einer Mail angekündigt hat, sich eventuell wieder bei uns anzumelden, ist natürlich auch die Frage, in wieweit diese auch die Letzten gewesen sein werden.

Das eigentlich Ärgerliche an der ganzen "Geschichte" ist nach meinem Empfinden, dass die vermeintliche Studentin von Anfang an gelogen hat und selbst jetzt noch absolut unseriös und unehrlich ist, obwohl sie uns über ihre Forschung aufklären wollte mit dem Hintergedanken, in unserem Forum weiter verbleiben zu können.

Den Effekt, den das Verhalten dieser Scheinpersönlichkeiten auf das Forum hatte, ist die andere Seite der Medaille:
Es haben sich einige Mitglieder, die unser Forum mit ihren Beiträgen sehr bereichert haben, zurück gezogen, andere haben das Forum ganz verlassen.
Nicht zu vergessen die Nerven und die Geduld unserer Mitglieder, Moderatoren und natürlich auch von uns Admins, die sie zum Teil auf eine harte Probe stellte.
Außerdem ist uns bekannt, dass diese Person sich auch nicht scheute über Private Nachrichten Stimmung gegen andere Forenmitglieder zu machen.
Ob und inwieweit sie damit erfolgreich war, und ob vielleicht das Zurückziehen und/oder Wegbleiben von Mitgliedern damit in Zusammenhang steht, lässt sich für uns bedauerlicher Weise nicht nachvollziehen.
Fakt ist jedoch, dass durch diese "Studentin" für unser Forum ein Schaden entstanden ist, der sich so einfach nicht beheben lässt.

Sieht man ihrem forenschädigenden Verhalten mal ab, so hat diese Person darüber hinaus gegen so gut wie alle Punkte der psychologischen/soziologischen Forschungsethik verstoßen.
Angefangen damit, dass sie die Freiwilligkeit missachtete, bis hin zu dem Punkt, dass Schäden zu vermeiden und ggf. wieder gut zu machen seien, sofern dies möglich ist.
Bisher zeigt die Dame noch nicht einmal ein Einsehen bezüglich des angerichteten Schadens, sondern verhält sich ausnehmend überheblich und arrogant, was uns eigentlich eher zu der für sie "günstigere" Annahme führt, dass es sich schlicht um einen Troll handelt, der ganz bewusst gegen die Regeln eines Forums und eines Berufsstandes verstößt und dabei auch nicht davor zurückschreckt, nicht nur den Ruf von Fakultäten renommierter Universitäten zu schädigen, sondern auch dafür zu sorgen, dass das Misstrauen gegenüber Forschung und Wissenschaft zunimmt.

Nach ihrer eigenen Angabe war das PanPagan womöglich nicht das einzige Opfer.
Ob es sich dabei ausnahmlos um heidnische oder esoterische Foren handelt, steht natürlich ebenfalls in Frage.

Sollte unter Euch Leserinnen und Lesern jemand sein, dem diese Geschichte bekannt vorkommt und dem Foren bekannt sind, in denen ähnliches passiert ist, wären wir natürlich sehr daran interessiert, davon zu erfahren, um uns mit ihnen in Verbindung zu setzen.

Ihr könnt mir gerne eine Email unter Kontakt senden.

Verhindern lassen sich solche Dinge leider nicht, und leider ist es auch kaum zu bemerken, wenn sich ein "Forschungstroll" einigermaßen geschickt anstellt.
Verdachtsmomente auf Grund von ähnlicher Diktion gab es für unser Team immer mal wieder, allerdings waren diese nicht ausreichtend, damit wir dies zweifelsfrei hätten beweisen können.

Die Frage war natürlich für uns, wie wir am Besten darauf reagieren.
Verschweigen und die Sache auf sich beruhen lassen, oder doch eine Veröffentlichung dieser Information?
Wir haben uns schließlich zu Letzterem entschieden.
Letztlich, so finden wir, sind wir dies sowohl unseren Mitgliedern schuldig als auch dem Schaden, der für uns entstanden ist.
Ob nun die Veröffentlichung dazu führt, dass vielleicht weitere Mitgleider das Forum verlassen oder sich stille Mitleser gar nicht erst anmelden... Bleibt abzuwarten.
Zumal kein Forum vor solch einer Situation gefeit ist.
Die Aufklärung unserer Mitglieder war uns jedenfalls wichtig, denn das Erschleichen von Vertrauen und das Missbrauchen desselbigen ist in einer Community wie das "Pan", in dem zum Teil recht sensible Menschen unterwegs sind und auch sensible Themen besprochen werden einfach unentschuldbar.

Durch Personen wie diese vermeindliche Studentin werden Offenheit und Vertrauen, das sich innerhalb einer Gruppe gebildet, stark beschädigt, und nicht nur innerhalb einer Gruppe, sondern auch das Vertrauen, das Institutionen und ihren Forschern und Forscherinnen entgegengebracht wurde.

Wir haben natürlich auch darüber nachgedacht, ob und welche Konsequenzen wir vielleicht für das Pan ziehen werden.
Wir haben natürlich sensible Bereiche, die nur auf Anfrage und Freischaltung durch die Admins zugänglich sind, die Umwandlung von großen Teilen des Forums in private Bereiche lehnen wir allerdings ab. Schließlich ist das PanPangan eine beliebte Referenz, die sehr häufig in Foren und Blogs verlinkt wird.

Die weiteren Konsequenzen, die wir ziehen, sind natürlich die Prüfung rechtlicher Schritte, die wir gegen diese Person unternehmen können, und die Information anderer Foren mit ähnlicher Thematik wie unseren, auch wenn sich wie gesagt die "Forschung" nicht allein auf diesen Themenbereich beschränken muss.


Wie bereits eingangs geschrieben:
Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder Besuch von Studierenden und Forschenden.
Diese haben sich jedoch im Vorfeld mit nachvollziehbaren Daten (z.B. Klarname, Institution, Art und Thema der Forschung) vorgestellt und transparent agiert.


Das sind die Forscher, die sich an die ethischen Regeln ihrer Zunft halten und seriös sind und die wir weiterhin bei uns willkommen heissen, da jedes Foren-Mitglied selbst entscheiden kann, ob er oder sie an einer Studie teilnehmen will, statt auf ungewollte Weise missbraucht als Forschungsobjekt missbraucht zu werden.


LG
Siat

Donnerstag, 9. August 2012

Und mal wieder...

Nun ist mein Knie seit gut einem Jahr nach dem Anriß vom Hinteren Kreuzband sehr gut verheilt... Und schon "gönn" ich mir den nächsten Schnitzer:
Abriss von einem Seitenband am rechten Sprunggelenk incl. Knochensplitter. 
Gut, die Ärztin meinte, dass es eine alte Ruptur ist, die es wieder erwischt hat. Wirklich "besser" macht es die Sache allerdings nicht.

Mein rechtes Sprunggelenk ist schon "ewige Zeiten" eh mein Sorgenkind.
Mitte der 90ger hab ich dort das erste Mal "ganze Arbeit" geleistet.
Wir hatten im Sportunterricht in der Schule Geräteturnen, und ich bin beim Absprung vom Barren mit dem Fuß genau zwischen zwei Matten gelandet.*knack*
Mein Fuß "schlackerte" im wahrsten Sinne des Wortes nur noch herum. Ab zum Unfall-Chirurgen, vier Tage später wurde es ambulant operiert, wobei die OP wesentlich länger dauerte, als eigentlich geplant war, da sich bei der OP herausstellte, das ich sämtliche Bänder am Außenknöchel zerfetzt hatte.
Im nachhinein war ich ziemlich froh, dass wir die OP machen ließen, weil die Bänder dadurch so stabil waren, dass ich überhaupt keine Probleme mehr hatte.
Die Probleme fingen eigentlich erst wieder etwa 2000 an. Da war ich mit meinem damaligen Freund in Griechenland. Da knickte ich beim Runtersteigen von einem recht hohen Bürgersteig um... Natürlich bin ich da nicht zum Arzt gegangen... *seufz*
Aber glüklicher Weise sind wir eh ein paar Tage später wieder auf dem Heimweg gewesen.

Trotzdem, auch wenn ich eigentlich immer das Gefühl habe, das die Risse gut zusammen wachsen und sich das Sprunggelenk an sich auch wieder stabil und belastbar anfühlt...
Ich knicken immer und immer wieder (mal mehr mal weniger schlimm) um.

Als ich am Dienstag zur Ärztin kam, guckte sie mich und meinte: "Hm, waren Sie nicht erst letztes Jahr wegen Ihrem Knie bei mir?!" Ich musste einfach grinsen und hab ihr dann geantwortet: "Ja, und ich glaubes ein oder zwei Jahre davor muss ich auch schon mal wegen demselben Fuß bei ihnen gewesen sein." Sie guckte in den Computer, nickte und meinte dann: ""2009. Haben Sie in den Ferien eigentlich nichts Besseres zu tun?!" :p
"Offensichtlich nicht. Es könnte sonst zu langweilig werden."

Nun ja. Wenn ich so drüber nachdenke... Einschließlich meines ersten und dem aktuellen Bänderriss hat mein RECHTES Fußgelenk nun schon... fünf Bänderrisse erlebt. Die zahlreichen  Überdehnungen kann ich gar nicht mehr zählen.
Schlussfolgerung: Verletzungen scheinen so eine Art "schmerzhaftes Hobby" von mir zu sein. XP
*Hm... oder hab ich da nicht gestern erst etwas über "Schmerz-Askese" gelesen, die Buddha Shakyamuni vor seiner Erleuchtung einige Zeit praktiziert haben soll, bevor er seinen Weg fand?! XD *

Wie dem auch sei.
Meine Ärztin hat mir nahe gelegt, mich mit dem Gedanken einer erneuten OP auseinander zu setzen, grade in anbetracht der Häufigkeit der Verletzungen.
Ehrlich gesagt hab ich das schon immer mal wieder... Immer dann, wenn ich mal wieder (auch nur leicht) umknicke. Zumal ich ja einfach auch sehr gute Erfahrung gemacht habe.
Aber... In Frage kommt das natürlich frühestens, wenn ich mein Examen und meinen Lymphkurs hinter mich bebracht habe, denn nach der OP falle ich dann auch erst mal eine Weile aus, bis alles verheilt und wieder zusammen gewachsen ist. *seufz*

Aber das ist erst mal "Zukunftsmusik". Bis dahin hoffe ich, das dieser Bandabriss erst mal die letzte ernsthaftere Verletzung sein wird. *Daumen drück*

Versorgt hat mich die gute Frau Doktor mit einem chicen Zinkleim-Verband, mit dem ich  mich heute morgen "enthaart" habe XD, als ich ihn abmachte, weil er doch etwas zu eng war.
Die Farbenpracht, die sich darunter präsentierte, lässt mich schon mit "Freuden" darauf blicken, was mich in ein paar Tagen erwartet, wenn er so langsam zurück geht:

















          Chic, nech?! XD



Naja, wenigstens habe ich über all die Verletzungen meine Selbstironie nicht verloren, sondern eher gelernt, über darüber zu lachen.
Bleibt einem ja auch nix andres übrig :p. - Außerdem habe ich festgestellt, das an dem Spruch: "Lachen ist die beste Medizin." viel dran ist. Es lindert nämlich auch auf Grund der Ausschüttung von Glückshormonen auch sehr gut die Scherzen XD.

So, und da ich jetzt genug "Gejammert" habe, überlass ich jetzt das Feld einem anderen Post, das ich gleich noch schreiben werde und sich mit einem völlig anderen Thema beschäftigt ;).


Siat

Montag, 11. Juni 2012

Fundstück

Japo jalpaH shilpaM sakalamapi mudraaviracanaa 
gatiH praadakShiNyakramaNamashanaadyaahutividhiH l 
praNaamassaMveshassukhamakhilamaatmaarpaNadRîshaa 
saparyaaparyaayastava bhavatu yanme vilasitam.h ll



Lass jedes meiner Worte ein Gebet zu Dir sein,
Jede Bewegung meiner Hände eine rituelle Geste an Dich
Jeden Schritt, den ich mache ein Umschreiten Deines Bildes
Jeder Krümel, den ich esse ein Opfer für Dich,
Jedes Mal, wenn ich mich niederlege ein Niederwerfen zu Deinen Füßen
Jede persönliche Freude und alles andere, was ich tu,
Lass es alles eine Form Deiner Verehrung sein.

Shri Soundarya Lahari. 27

Mittwoch, 6. Juni 2012

Leyen´sche Vollidiotien

Manchmal stell ich mir die Frage, ob es nicht wirklich angebracht wäre, die Damen und Herren, die sich Volksvertreter nennen, nicht als unzurechnungsfähig zu bezeichnen.
Anders kann ich fast schon nicht mehr die Dinge "rechtfertigen", die so zum Besten gegeben werden.
Der "neueste" Knaller ist jetzt echt die Leyen´sche Idee, Hartz IV-Empfänger eben mal als Erzieher einzusetzen.
Nach einem Artikel des Focus sollen angeblich Verbände unter gewissen Voraussetzungen den Vorschlag unterstützen, wobei eine Weiterbildung entscheidend sei.

Well, ich stehe offen gestanden der Geschichte ziemlich skeptisch gegenüber.
Klar, wenn Vorbildung bereits da ist in einem Bereich oder sich eben auch Menschen dafür finden, die vielleicht auch erst im Laufe der Jahre gemerkt haben, dass vielleicht die Arbeit mit Kindern das ist, was sie erfüllt...
Warum auch nicht?!

Doch auf der anderen Seite befürchte ich ein wenig, dass die tatsächliche Kompetenz, und eine wirklich gute Auswahl der in Frage kommenden Menschen eher auf der Strecke bleibt, zum Wohle der Arbeitsstatistiken.


Aber wie sagte Urban Priol so treffend gestern in "Neues aus der Anstalt": "Das ist ja noch human, sie hätte auch an katholische Priester denken können."

Fakt ist:
Es gibt zu wenig Erzieher.
Fakt ist auch:
Der Job (wie auch viele andere soziale Berufe) werden definitiv unterbezahlt und gestalten sich leider auch immer unattraktiver für Ausbildungssuchende.

Statt sich über den Mangel zu beklagen und zweifelhafte Notlösungen zu suchen, sollte mal über die Lösung der URSACHEN nachgedacht und diese in Angriff genommen werden.
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das Herumgedoktor an Symptomen mit dem größten Ach-und-Weh-Geklage mittlerweile nervt.
Zumal es zu nichts führt, außer zu noch mehr Baustellen und noch mehr Fragezeichen und Problemen.

Aber nun, lassen wir uns überraschen, was uns so die nächsten Wochen und Monate noch so bereit halten.


Siat

Baum pflanzen :)

Da stolper ich mal über den Blog einer lieben Bekannten und find darüber diesen tollen Link, mit dem man einen Baum pflanzen kann :D

Eine sehr tolle Sache, wie ich finde und ich hoffe, das sich noch viele andere Blogs daran beteiligen werden (zumal leider nur ein Baum pro Blog gepflanzt werden kann)!

Es gibt vier unterschiedliche Bäume zur Auswahl, die man pflanzen lassen kann: Eiche, Kiefer, Buche und Robinie.

Da fällt die Wahl schon schwer (obwohl für mich die Kiefer schon eher "ausscheidet", weil wir eh schon so viele Kieferwälder haben, wenn ich nicht ganz falsch informiert bin).

Entschieden habe ich mich jetzt aber für die Eiche. :)




Mein Blog hat eine Eiche gepflanzt.



Dein Reden sei "Ja,ja.", "Nein, nein.", und ansonsten SCHWEIGE! XD

Tscha, nu is es mal wieder so weit... Kehlkopfentzündung.
So schlimm, dass ich nicht mal mehr zwei Sätze sagen kann, ohne dass meine Stimme komplett WECH ist. *seufz*

Eigentlich kann ich mich nicht beschweren. Es geht mir eigentlich relativ gut, von gelegentlichen, recht heftigen Hustenreizen (und den damit einherkommenden Kopfschmerzen) und dem Gefühl, einen doppelt so großen Hals zu haben, der von außen her weh tut mal abgesehen.
Der Hals ist glücklicher Weise nicht von innen her wund, wie das letzte Mal bei meinem Atemwegsinfekt...

Well, trotzdem ist jetzt erst mal wieder Schweigen angesagt, damit sich die Stimmbänder erholen können.-Dazu ist mir meine Stimme auch etwas zu wichtig, dass ich damit "spielen" würde.

Es ist schon komisch, wie einem doch dann bewusst wird, wie oft und wo man doch alles so redet.-Und was für seltsame Gedanken und Gefühle auftauchen können, wenn man plötzlich einfach nicht KANN.

Ich bin eigentlich eher der freundliche Mensch, der es normal empfindet, zumindest ein kurzes "Danke" zu sagen, wenn jemand einem die Tür aufhält, oder wenn man Wechselgeld bekommt.
Und ich wechsel auch gern mal ein paar freundliche Worte mit einer Verkäuferin (wenn man sich schon öfter gesehen hat)... Oder eben auch dem Arzt.

Wenn das dann nicht mehr funktioniert... Ist es schon etwas komisch.
Es beschränkt mich doch etwas und irgendwie hab ich das Gefühl, dass mir da etwas genommen ist, was mir eben schon auch wichtig ist.

*schmunzel*
Es ist lustig, das ausgerechnet ich (die ich früher als Teen und in den Anfang 20gern eigentlich immer lieber gern geschwiegen und sich zurück gehalten hat und eher "mundfaul" war) jetzt mit dem Schweigen doch etwas meine Probleme habe. ^.^
Das kommt davon, wenn man die Vorzüge und den Genuss der Kommunikation allmählich doch zu schätzen gelernt hat. *g*

Auf der anderen Seite...
Vielleicht ist momentan halt eben auch einfach mal die Zeit, die Klappe zu halten und einfach mal nur zuzuhören ;).


Siat



THOMAS R. HART: THE WRITE STUFF: KYLIE'S BIG BOOK OF MONSTERS [STI...

Noch eine wundervolle Leseprobe von Tom. ^.^


THOMAS R. HART: THE WRITE STUFF: KYLIE'S BIG BOOK OF MONSTERS [STI...:   Obviously, I am not going to post every chapter of Kylie's Big Book of Monsters: A Most Monstrous...

Donnerstag, 31. Mai 2012

Ehre?! WTF!

Da surfe ich mal wieder so durchs Netz und stolpere da zu-fällig über den Artikel eines Soziologie-Professors über Ehre.

Zu finden ist dieser Artikel hier:
Prof. Dr. Elçin Kürşat-Zur Verpflichtung der Ehre

Ich persönlich bin ja eher ein Ehre-"Krüppel", bzw. ich habe nicht viel Sinn und Verständnis für dieses "Konzept" oder was gern von anderen unter diesem Begriff versucht wird zu verkaufen.
Eben diesem sehr romantisierte und aus dem Rittertum, bzw. der Kriegerkaste stammende Vorstellung von dem, was Ehre zu sein hat.
Wie heisst es in dem Artikel dazu:
Im 13. Jahrhundert bedeutete „ere“ in Mittelhochdeutsch oder „era“ in Althochdeutsch Ansehen, Anerkennung, Erfolg. Die vielseitigen Verpflichtungen vom Feudalherrn und Lehnsmann wie Achtung, Schutz, Ansehen, Besitz spiegelten sich im Wort wider.

Und Wikipedia schreibt dazu:

Ehre bedeutet in etwa Achtungswürdigkeit (einer Person); sie kann jemandem als Mitglied eines Kollektivs oder Standes zuerkannt werden (Ehre des Weibes, des Edelmannes, des Handwerkers u. a. m.), sie kann aber auch vom dazu Berechtigten zugesprochen werden. 
[...] 
Zusammengefasst kann man Ehre als sozialen Zwang begreifen, den man als Bestandteil seiner eigenen Persönlichkeit begreift und verteidigt.
[...]  
Im Mittelalter galt ere als ein zentraler Begriff der Handlungsmotivation von Personen und literarischen Figuren. Diese „nach außen kundgetane Wertschätzung“ besteht im Ansehen, das eine Person genießt. 
Durch triuwe (Loyalität), milte (Gebefreudigkeit), list (Klugheit), maze (Maßhaltenkönnen), stete (Beständigkeit) und tugent (Tugendhaftigkeit) kann die ere vergrößert werden. 
Wird die ere verletzt, besteht eine Rache- oder Sühnepflicht für die Angehörigen. Nur Männer können (in mittelalterlichen Romanen) ere erwerben, ihre ere vergrößern oder mindern oder zurückgewinnen. Frauen bleibt als einzige ere-Option die Tugendhaftigkeit, mit dem Verlust ihrer Tugend verlieren sie ihre ere, können sie nicht zurückerwerben und gelten dann als ehrlos. 
Dieses ere-Verständnis bildet die Grundlage für das heutige Bild von Ehre. 
Fragt mich jemand danach, dann bin ich mittlerweile dazu übergegangen zu sagen, dass ich keine Ehre besitze.-Und auch keine Ehre haben will.

Was für einen Sinn hat es auch, sein Leben an einem Konzept auszurichten, dass von Mensch zu Mensch, von Gemeinschaft zu Gemeinschaft, von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich ist?
Und was nützt es vor allen Dingen, sein Leben danach auszurichten, was ANDERE Menschen von einem erwarten. Was SIE als "ehrhaft" betrachten?
Das führt nur dazu, das man sich selbst verbiegt um anderen zu gefallen, nicht (unbedingt) das tut, wovon man SELBST überzeugt ist, sondern man erfüllt diese "Pflicht", um halt einfach gut da zu stehen.
Im schlimmsten Fall führt es eben auch dazu, dass man sich, seine Werte und Vorstellungen verrät.-Also nichts, was ich als erstrebenswert erachte und daher auch einfach für verlogen und unehrlich *g* bewerte.

In der neodruidischen Gemeinschaft, in der ich einige Zeit verbrachte, wurde auf Ehre im Sinne des Ansehens vor einander (und vor allem anderen) SEHR großen Wert gelegt und Ansprüche erhoben, denen die dortigen "Lehrer" selbst nicht gerecht werden.
Was in dem Artikel von Herrn Prof. Dr. Kürşat über die islamische Subkultur angesprochen wurde, kann ich (natürlich mit Einschränkungen) auch auf diese Gemeinschaft anwenden.
Es war für mich daher sehr erhellend, diesen Artikel zu lesen. ;)

Ein sehr interessanter Glaubenssatz, der dort verbreitet wurde war der, dass ein Mensch, wenn keine Ehre vorhanden sei, als Mensch nicht zählend sei, frei dem Motto: "Hast du keine Ehre, so bist Du als Mensch nix/zählst Du nix/hast Du Dein Sein verwirkt."

Interessant dabei ist, dies von einer Gemeinschaft mit zu bekommen, die sich auf die Banner schreibt, sehr viel Wert auf das deutsche Grundgesetz (GG) zu legen.
Unser GG nennt zwar nicht ausdrücklich den Begriff "Ehre", doch in ihm wird ein Begriff genannt, der wesentlich fundamentaler ist: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Nun, Ehre und Würde sind zwar nicht wesensgleich (weil die Würde eines Menschen ist schlicht und ergreifend nichts, was ihm gegeben oder genommen werden kann/darf), allerdings... Wie verträgt sich die Sichtweise, dass ein Mensch, sobald er seine Ehre, sein Gesicht vor anderen "verliert", nichts mehr zählt ?!?

Nun, aber lassen wir´s doch einfach mal so hingestellt.

Ich lebe auch ohne den Fokus auf den "Erhalt" einer zweifelhaften Ehre ziemlich gut.
Für mich ist es wesentlich wichtiger, "authentisch" und "wahrhaftig" zu sein und eben zu aller erst MEINEN eigenen Ansprüchen zu genügen.-Damit hab ich bisweilen schon genug zu tun *g*.
Und ich habe oft genug den Eindruck, dass diejenigen, die es wagen mit dem Finger auf andere Leute zu zeigen und sich darauf fokussieren ihnen beizupulen, wie unehrenhaft doch ihr Verhalten sei, im Prinzip nix anderes tun, als den Blick in den eigenen Spiegel zu vermeiden, weil sie das Bild nicht ertragen könnten, was ihnen von dort entgegen blickt.
Denn dann müssten sie sich mit ihrer eigenen Unzulänglichkeit auseinandersetzen.-Und das kann bis Weilen ganz schön weh tun und verdammt unangenehm sein.

Und ich finde es sehr interessant und gleichzeitig auch etwas... hm... für mich befremdliches, dass, wenn man versucht, einfach man selbst zu sein, authentisch, ehrlich und "wahrhaftig" seinen Weg geht man mit wesentlich wertvoller- und dauerhafterem beschenkt wird, als mit Ehre.
Und zwar Liebe, Zuneigung und Vertrauen.


Ja.-Für mich ist es ab und an immer noch etwas schwierig, diese Geschenke anzunehmen.-Aber ich arbeite fleißig daran. *schmunzel*
Und ich bin dankbar für all die Menschen um mich herum, die mir diese entgegenbringen und mir jedes Mal wieder mit Freuden eine "Lektion im Annehmen" schenken *g* ;).


Siat







Ehre?

Du sprichst von Ehre
Rein und klar
Siehst sie vor Dir, wunderbar.

Doch kann sie heilen?
Wunden schließen?
Bei Trauernden verweilen?

Kann sie Freude geben?
Oder neues Leben?
Kann sie ein Glied ersetzen?


Kann sie Schmerzen stillen?
Liebe schenken?
Hoffnung in die Herzen senken?

Soviel Wert liegst Du auf Ehre
Polierst sie auf, damit sie glänzt
Doch siehst Du ihre Leere?

Lässt Dich fangen
Dich umgarnen
Von den Fäden schillernd Narren


Du sprichst von eines Menschen Ehre
Die jeder suche und erreiche
Verfängst Dich selbst in Deiner Lehre.

Was ist die Ehre, als ein Wort ?
Was ist die Ehre, als die Luft?
Die jeder für sich selbst erschuf?

Eine schöne glänzend Zier
Deren Schein sich schnell verliert
Wenn in den Strom der Zeit sie fällt

©Siat
23. 07. 07