Donnerstag, 13. Dezember 2007

Als wäre dies wirklich was Neues...

Da hat doch tatsächlich eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergeben, dass vor allen Dingen kinderlose Haushalte seit der Einführung des Hartz IV schlechter darstehen als zuvor.
Nach dem Artikel, den ich heute in unserer Stadtzeitung las, sind wohl die Einzigen, die seit der Hartz IV-Einführung profitiert haben, Familien mit Kindern.
Ist nicht wirklich ein Kunststück.
Schließlich kommen bei Paaren mit Kindern noch einiges an weiteren Zuschüssen hinzu, als wenn ein Paar allein ist.

Meiner Meinung nach kann das aber nicht sein.
Und ich empfinde es als ein Dreistigkeit unseres Staates, dass kinderlose Paare dafür bestraft werden, dass sie sich gegen Kinder entschieden haben.

Natürlich ist es richtig, dass eine Familie mit Kindern mehr Geld braucht, als ein kinderloses Paar und es ist wichtig, dass die Kinder bzw. die Eltern die entsprechende Unterstützung erhalten.

Und das erschreckende ist, auch wenn die Familien mit Kindern mehr Geld erhalten, dass dieses Geld oftmals immernoch nicht ausreicht.

Egal wie man es dreht und wendet.
Und von welcher Seite die Geschichte um Hartz IV betrachtet wird.
Die (a)soziale Ungleichheit wächst stetig weiter.
Bewusst oder unbewusst von unseren "Volksvertretern" forciert und vor allen Dingen in Kauf genommen.
Hauptsache die Statistiken sehen schön und positiv aus, damit sie sich den Bauch pinseln lassen können, schließlich ist das ja ihren Reformen zu verdanken, dass das Wirtschaftswachstum wieder steigt.

Aber wie heisst ein recht populärer Spruch?
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!

Grade in diesen Tagen sollte man sich das immer wieder vor die Augen führen.


Auch wenn der Artikel, den ich davon sprach, dass kinderlose Familien schlechter darstehen, so denke ich, dass man das einfach relativ betrachten muss.
Wie bereits gesagt, zeigt sich ja auch in der traurigen Realität, dass selbst bei Familien mit Kindern die finanziellen Mittel nicht wirklich ausreichen.
Zumindest nicht dafür, den Kindern wirklich die Pflege und Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen, die für sie notwendig wäre und die sie nun einmal auch verdienen, weil sie Kinder sind.


Auch wenn mich diese Statistik in ihrer Aussage, dass die Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe zu Einkommenseinbußen bei mehr als der Hälfte der Bedürftigen zu Einkommensbußen geführt hat, nicht wirklich erstaunt, umso ärgerlicher bin ich über die Arroganz und Ignoranz unserer "Volksvertreter", die sich die nächste Diäten-Erhöhung von 9% (!) genehmigen und sich dann auch noch über die "Top"-Manager
aufregen.

Klar kommen unsere Herren und Damen Politiker auch mit ihrer Diäten-Erhöhung nicht an die Gehälter der "Top"-Manager heran, trotzdem sollte man in der Hinsicht die Relation sehen:
Ein "Top"-Manager der jährlich 56 Millionen € verdient hat ein Monatseinkommen von stattlichen runden 4. 666 667 €, die er durch seine Firma, in der er angestellt ist, erhält.
Er lebt von dem, was er für seine Firma leistet (mal "rein objektiv" und wertungsfrei betrachtet) und wird von dem bezahlt, was seine Firma erwirtschaftet.

Wie siehts dagegen bei unseren Damen und Herren Politikern aus?
Nun, sie leisten sich auch einiges.
Wertungsfrei betrachtet heisst es auch hier:
Die Abgeordneten sind Angestellte des Staates, die vom Staat für ihre geleistete Arbeit bezahlt werden.
Aber durch was?
Durch die erhobenen Steuern.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer.

Ein "Top"-Manager mag seine Angestellten vielleicht ausbeuten, sie vielleicht nicht nach ihren erbrachten Leistungen bezahlen usw.
Das Schlimme ist, das unsere Herren und Damen Abgeordneten von dem was die Menschen verdienen durch die Steuern selbst bereichern!

Anstatt über die Manager zu schimpfen und von sich selbst abzulenken, sollten sie mal ganz still vor ihrer eigenen Tür kehren und sich überlegen, dass das, was sie veranstalten eine ziemlich abartige Doppelmoral ist.

Andererseits:
Wäre auch das wirklich etwas Neues ?


Siat

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