Donnerstag, 13. Dezember 2007

Kinderrechte ins Grundgesetz

In den letzten Wochen häufen sich die Berichte von misshandelten und verwahrlosten Kindern.
Für viele Kinder kam die Hilfe bereits zu spät und sie starben.
Durch die Hand der eigenen Eltern.

Von Politikern wird nun gefordert, die Rechte der Kinder explizit in das Grundgesetz der BRD aufzunehmen.
Allerdings frage ich mich ernstlich, was das bringen soll.

Im Grundgesetz stehen folgende Artikel:

Artikel 1 - Menschenwürde, Menschenrechte

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt


Artikel 2 - Persönliche Freiheitsrechte

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.


Artikel 6 - Ehe, Familie, Kinder

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.



Sofern Kinder noch zu den Menschen gezählt werden spricht das Grundgesetz bereits eine sehr klare Sprache.
Aber wird es umgesetzt?
Meiner persönlichen Meinung nach eindeutig zu wenig.

Es beginnt ja schon mit dem Absatz 4 des 6. Artikels.
Wenn ich mir die Gemeinschaft so ansehe, dann komme leider zum Schluss, dass es mit dem Schutz und der Fürsorge der Gemeinschaft gegenüber der Mutter nicht sonderlich weit her ist.

Anstatt den Müttern Hortplätze zu offerieren und Mütter (oder Frauen generell) dazu zu zwingen, arbeiten gehen zu müssen, weil der Lebensunterhalt des Mannes allein nicht ausreicht, sollte daran angesetzt werden.

Es wird sich immerwieder auch von staatlicher Seite darüber beklagt, dass die Deutschen die Paare mit Kindern zurück gehen.
Und zeitgleich sich darüber empört, dass Eltern mit der Pflege und der Erziehung ihrer Kindern überfordert sind und es zu solchen unfassbaren Taten kommt, wie es in den letzten Tagen vermehrt in den Medien zu finden war.

Anstatt sich darüber zu empören, sollte nach den Ursachen geforscht werden.
Ein (!) wesentlicher Faktor, den ich dabei sehe ist, ist und bleibt nun mal die wachsende Armut und das der Zusammenhalt der Familien immer weiter wegbricht.
Heute sind oftmals beide Partner darauf angewiesen zu arbeiten, weil das Geld hinten und vorne nicht reicht.

Alles verteuert sich.
Angefangen bei den täglichen Lebensmitteln, über Mieten, Wasser und Strom.
Was nützt es denn da, wenn darauf verwiesen wird, das Unterhaltungsmedien (TV, Radios, DVD-Player etc.) immer billiger werden?
Soetwas kauft ein Mensch höchtens alle paar Jahre!
Was ist das für eine Relation?

Und wenn das Geld im Beutel immer knapper wird, wie sollen Eltern dann auch noch ihre Kinder einerseits gesund ernähren, andererseits dann auch noch wirklich so für die Kinder da sein, wie sie brauchen?

Ein Kindermädchen einstellen?
Von was bitte?
Staatliche Hilfe in Anspruch nehmen?
Klar, wo es immernoch als asozial angesehen wird, wenn Menschen staatliche Hilfe benötigen.
Die Scham der Menschen sollte dabei auch endlich mal gesehen werden.
Schlussendlich krankt die gesamte Gesellschaft an teilweise echt üblen Denk- und Verhaltensmustern.

Aber zurück zu den Kindern.

Die Ämter verweisen auf die gezwungene Sparpolitik und zucken nur bedauernd mit den Schultern.

Einerseits nachvollziehbar-Wenn die Beamten schon so überfordert sind mit bis zu 150 Fällen, die sie zu bearbeiten haben.
Es ist eine logische Konsequenz, das darunter dann im wahrsten Sinne des Wortes andere zu leiden haben.
Und in diesen Fällen trifft es, mal wieder, die Schwächsten.


Meiner Meinung nach ist momentan extrem spürbar, dass der Wahlkampf wieder beginnt.
Da werden die tollsten Themen aus dem Hut gezaubert, um die Gunst der Wähler zu gewinnen.

Aber ist es nicht pervers, dies auf den Rücken von Menschen zu tun, die wirklich Hilfe

Wer den alten Spruch prägte:
brauchen?

Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.


hat meiner Meinung nach eindeutig die Politik bzw. den Wahlkampf vergessen.


Siat






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