Donnerstag, 3. Januar 2008

Kampf gegen die Jugendkriminalität

Kaum ist das Thema "Kinderschutz" nach der Einigung auf verbindliche Vorsorgeuntersuchungen wieder in der Versenkung verschwunden, wird sich nach dem Überfall auf einen 76-jährigen Rentner in der Münchner U-Bahn vor einigen Tagen auf das Schlagwort "Jugendkriminalität" gestürzt.

Da reichen die Vorschläge von höheren Haftstrafen über (Umerziehungs)Camps á la USA (Stichwort: "Bootcamps") bis hin zu der Idee, das Waffenrecht weiter noch weiter zu verschwärfen und z. B. das Tragen von Messern oder vergleichbarem für Plätze und Stadtteile zu verbieten.

Sehr intelligente und vor allen Dingen in aller erster Linie einfache Lösungen.
Dann sind die Kiddis/Jugendliche aus den Augen und unsere Herren und Damen Politiker können sich "wichtigeren" Dingen (wie wäre es zum Beispiel mit einer erneuten Diskussion über eine Erhöhung der Diäten? ) widmen.

Ich persönlich halte grade "Bootcamps" im Sinne der USA, in der Misshandlungen, Missbrauch und Demütigung nur zuoft vorkommen, für das aller schlechteste Mittel.
Und wenn ich dann noch solche tollen Kommentare, wie von Bildungsministerin Schavan (CDU), solche Camps sollten der "Erziehung, Orientierung und der Wiederherstellung von Autorität" dienen, kräuseln sich mir wirklich die Zehennägel.
Aber vermutlich sind das solche Menschen, die auch noch "Züchtigung im Namen der Erziehung", befürworten.
Und diese kann, wenn es schon keine körperlicher (die ja glücklicher Weise als körperliche Misshandlung unter Strafe gestellt ist), ja auch noch auf andere Weise, ganz "ligitim" stattfinden.

Aber der Ehre halber sei ihr zugestanden, dass sie davon sprach, dass solche Erziehungscamps nicht der Demütigung dienen sollten, sondern eben der Erziehung, Orientierung usw.
*HIER der neueste Artikel*

Nun ja, wer es glaubt, wird selig.
Vor allen Dingen:
Wer soll das wieder kontrollieren?
Und von was?
Ich habe immerwieder den Eindruck, dass die Politiker der Meinung sind, dass die Finazierung solcher Dinge auf den Bäumen wachsen, bzw. dass sich soetwas von allein regelt.
Und dieser Eindruck verstärkt sich immer mehr.

Ist ja toll und schön, was sie sich für Gedanken machen.
Aber wie sieht es mit der Umsetzbarkeit aus?
Die gleichen Fragen, wie in Bezug zum Thema "Kinderschutz"-oder sogar dem Rauchverbot, von dem erst gestern in der Zeitung stand, dass es bisher noch nicht einmal irgendwelche Anweisungungen vom zuständigen Bundesamt gibt.
Selbst in Bezug auf etwaige Strafen wird sich noch ausgeschwiegen.
Und wer soll dazu noch die ganzen Lokale (bei Beschwerden) aufsuchen?
Die ohnehin schon überlastete und unter Personalmangel leidende Polizei?

Siischaaa...

Manchmal frage ich mich ernstlich, in welchem Realitätstunnel unsere "Volks"Vertreter leben.


Siat

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