Mittwoch, 13. Februar 2008

Ein Euro-Jobs führen kaum zu besseren Chancen

Eine Analyse des Nürnberger Institiuts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
hat nun ergeben, dass 1€-Jobs nur bei bestimmten Gruppen zu einer erfolgreichen Wiedereingliederung in ein festes Arbeitsverhältnis führt.

Zu den Gruppen, die von den 1€-Jobs profitieren, sollen vor allen Dingen westdeutsche Frauen und Personen gehören, die bereits über eine längere Zeit keiner regulären Arbeit mehr nachgingen.

Bei den unter 25-Jährigen würde ein positiver Effekt jedoch ausbleiben und zu keinen besseren Chancen führen.

In den zwei Jahren, in denen die Entwicklungen beobachtet wurden, konnte ausserdem festgestellt werden, dass die Teilnahme an den „Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante“ nicht dazu beiträgt, dass die Hilfebedürftigkeit zu beenden.

Eine Tatsache, die sicherlich jedem Betroffenen bereits seit einiger Zeit klar sein dürfte.
Die Menschen, die in meiner Umgebung sind und bereits mehrere 1€-Jobs annehmen mussten haben bisher in keinem einzigen dieser Jobs die Möglichkeit gehabt, in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.
weiterhin als 1€-Job wäre in manchen Fällen möglich gewesen, weil dies ja so schön billig für den Arbeitgeber ist.
Aber eine reguläre Festanstellung?
Wo auch noch Sozialversicherungsabgaben fällig geworden wären?

Himmel-Nein!
Das kostet ja viel zu viel!!
Wir kommen zwar bestens miteinander aus, und es wird auch gute Arbeit geleistet.-Aber es soll doch bitte nicht zu viel kosten.

Einerseits finde ich die Intention, die hinter den 1€-Jobs nicht so verkehrt.
Sinn und Zweck dieser ist es ja eigentlich einerseits, dass die Teilnehmer (wieder) an den Arbeitsmarkt herangeführt werden und so mit ihre Integrationsfähigkeit verbessert wird.
Auf der anderen Seite dienen die Maßnahmen natürlich auch dazu, um die Arbeitsbereitschaft der Teilnehmer zu überprüfen.

Dabei wird natürlich beflissentlich übersehen, das von dieser Regelung natürlich auch die Arbeitgeber profitieren, die dann billiger Personal einstellen können und somit Kosten sparen.
Ob das so wirklich im Sinne des Erfinders lag?

Mir fällt immerwieder auf, das in aller erster Linie Arbeitslose mit (mal etwas bösartig ausgedrückt) Repressalien, Kürzungen und dergleichen rechnen müssen, wenn sie keine angebotene Arbeit annehmen, aber Firmen immer wieder mit einem "Du, du, du! So geht das aber nicht!" davon kommen.
Und das zwar immer wieder groß herumgetönt wird, dass die Arbeitgeber vermehrt in die Pflicht genommen werden sollen, aber dann doch nichts passiert.

Wie man das ganze sonst lösen sollte?
Eine gute Frage.
Wichtig fände ich persönlich, dass die Firmen, in denen 1€-Jobs möglich sind, nicht ständig immer und immer wieder "Frischfleisch" kassieren können, sondern dass auch von der Politik dafür gesorgt wird, dass die Firmen dann auch endlich mal Leute einstellen.

Ansonsten werden die 1€-Jobs bei den Menschen IMMER den Status eines modernen Sklaventums haben, der nur für den Arbeitgeber Vorteile bringt, aber nicht auch dem Arbeitssuchenden zur Orientierung und auch zur Rückkehr in das Arbeitsleben dient.



LG
Siat

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